Elsass.
135
genden; der merkwürdigen Kirche zu Ottmarsheim habe
ich schon als einer Nachahmung des Aachener Münsters
gedacht die Kirche zu Honcourt ist ebenfalls ein
Kuppelbau, der von zehn Säulen getragen wird, und in
der Nähe von Neuweiler ist eine kleine pyramidalische
Kirche mit vier Kreuznischen, also im griechischen Kreuze.
Die längliche Basilika ist dennoch vorwaltend, allein auf-
fallender Weise findet sie sich sehr selten mit gerader
Decke. Die einzigen mir bekannten Beispiele sind die Kir-
chen zu Surburg im) und zu Lutenbach, beide mit
wechselnden Pfeilern und Säulen, und die zu Alspach,
deren Ruinen Pfeiler mit eingekerbten Ecksäulchen, wie in
Sachsen, zeigen. Ueberwviegend ist die Zahl sehr alter-
thümlicher Gewölbebauten, allein sie haben so Wechselnde
Formen, sind bald auf Pfeilern allein, bald auf Pfeilern und
Säulen ruhend, bald mit, bald ohne Gallerien, dass Wir
eine selbstständige Entwickelung des Gewölbesystelns hier
nicht annehmen dürfen.
Eine
der
ältesten
ist
die
im
Wesentlichen
unverähldert
erhaltene
Kirche
V01]
Fides
Zll
Schlettstadt.
Sie
hat Kreuzform, eine halbrunde Apsis Illld ein Langhaus
von drei quadraten Gewölben. Die Pfeiler sind ursprüng-
lich auf diese Construction angelegt , indem sie auf jeder
Seite eine Halbsäule als 'l'räger der rundbogigen, aber
schon mit starken Gurten versehenen Gewölbe und der
durch gedrückte Spitzbögen gebildeten Arcaden haben. Sie
zeigen durchweg sehr schw'e1'e Formen, iheils lViwfelknänfe,
theils Kelchkapitäle mit flachen und rohen Ornalnenten, die
Basis mehrmals aus einem blassen Wnlste bestehend, jedoch
21,
der
1') S. meinen Bericht über qieselbe im Kunstbl. 1843, Nro.
und Burckhardfs schon oben citirten Aufsatz in den Mittheilungen
Gesellschaft für vaterländ. Alterth. in Basel, Heft 2.
Taf.
Wiebeking