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Romanischer
Styl
der
Rheinlande.
stalt, in der That mehr die eines Grabmonuments als einer
Kirche erhielt. Die weitere Ausführung War zwar einfach,
aber zierlich, indem eine offene Gallerie von Zwergsäulen
unter dem Dache des ganzen Gebäudes umherlief und es
mit ihren tiefen Schatten, Wie mit einem ernsten Bande,
umfasste. Diese ursprüngliche Anlage wurde indessen,
Wahrscheinlich sehr bald, höchstens zwei Decennien
nachher, in der Art geändert, dass der westlichen Seite
noch ein mässiges Langhaus angefügt wurde; die Spuren
der Anfügung sind so deutlich, dass darüber kein Zweifel
übrig bleibt. Die nähere Prüfung der Construction und
der Details ist vom höchsten Interesse f), Wir sehen darin,
mit welcher Sorgfalt und Einsicht der Meister zu Werke
ging, um die Kuppel durch die Anstemmung der umge-
benden Theile zu sichern.
Diese Kuppel unterscheidet sich von den meisten ande-
ren, die in dieser Zeit im Abendlande errichtet wurden,
indem sie nicht in ununterbrochener Wölbung aus den
VVinkeln des V ierecks hervorwächst, sondern eine völlige
Halbkugel bildet, die vermittelst eines Gesimses auf Ge-
wölbzwickeln ruht. Sie gleicht daher den byzantinischen
Kuppeln. Dies, dann die Anlage im griechischen Kreuze
und die centrale Zusammensetzung verschiedener Wölbun-
gen erinnern an byzantinische Bauten. Auch machen die
Verhältnisse des Stifters es nicht unmöglich, dass er bei
dem Plane neuere, im griechischen Reiche gemachte Stu-
dien benutzt habe. Erzbischof Arnold hatte im Jahre 1147
drei Monate, im Jahre 1148 einen ganzen Winter im Ge-
folge König Konrads in Konstantinopel zugebracht. Er
dachte vielleicht schon damals an die wie erwähnt 1151
erfolgte Gründung seines Grabmonlunents und es ist daher
die sehr gute Monographie von Andreas Simons,
zu Schwarzrheindorf, Bonn und Düsseldorf, 1846.
4'] Vgl.
Doppelkirche
die