Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

124 
Romanischer 
Styl 
der 
Rheinlande. 
stalt, in der That mehr die eines Grabmonuments als einer 
Kirche erhielt. Die weitere Ausführung War zwar einfach, 
aber zierlich, indem eine offene Gallerie von Zwergsäulen 
unter dem Dache des ganzen Gebäudes umherlief und es 
mit ihren tiefen Schatten, Wie mit einem ernsten Bande, 
umfasste. Diese ursprüngliche Anlage wurde indessen, 
Wahrscheinlich sehr bald, höchstens zwei Decennien 
nachher, in der Art geändert, dass der westlichen Seite 
noch ein mässiges Langhaus angefügt wurde; die Spuren 
der Anfügung sind so deutlich, dass darüber kein Zweifel 
übrig bleibt. Die nähere Prüfung der Construction und 
der Details ist vom höchsten Interesse f), Wir sehen darin, 
mit welcher Sorgfalt und Einsicht der Meister zu Werke 
ging, um die Kuppel durch die Anstemmung der umge- 
benden Theile zu sichern. 
Diese Kuppel unterscheidet sich von den meisten ande- 
ren, die in dieser Zeit im Abendlande errichtet wurden, 
indem sie nicht in ununterbrochener Wölbung aus den 
VVinkeln des V ierecks hervorwächst, sondern eine völlige 
Halbkugel bildet, die vermittelst eines Gesimses auf Ge- 
wölbzwickeln ruht. Sie gleicht daher den byzantinischen 
Kuppeln. Dies, dann die Anlage im griechischen Kreuze 
und die centrale Zusammensetzung verschiedener Wölbun- 
gen erinnern an byzantinische Bauten. Auch machen die 
Verhältnisse des Stifters es nicht unmöglich, dass er bei 
dem Plane neuere, im griechischen Reiche gemachte Stu- 
dien benutzt habe. Erzbischof Arnold hatte im Jahre 1147 
drei Monate, im Jahre 1148 einen ganzen Winter im Ge- 
folge König Konrads in Konstantinopel zugebracht. Er 
dachte vielleicht schon damals an die wie erwähnt 1151 
erfolgte Gründung seines Grabmonlunents und es ist daher 
die sehr gute Monographie von Andreas Simons, 
zu Schwarzrheindorf, Bonn und Düsseldorf, 1846. 
4'] Vgl. 
Doppelkirche 
die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.