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Romanischer
Styl
der
Rheinlande.
verschieden von
llervorbrachten.
der ,
welche
Jene
sächsischen
Monumente
Der Pfeilerbau, bis dahin einfönnig und ermüdend , hatte
nun durch den Wechsel einfacher und verstärkter Pfeiler
eine Gliederung und eine rhythmische Abtheilung erhalten,
ähnlich, aber viel energischer und belebter wie in den säch-
sischen Bauten. Die Weiten, hochgelegenen Gewölbe, de-
ren Kreuzlinien sich bis an das Ende des Raumes erstre-
cken, die hohen und kräftigen Halbsäulen, die zu ihnen
hinaufführen, geben diesen Domen einen Ausdruck von
Kühnheit und Kraft , wie ihn die karolingischen Kuppeln
nicht gewährt hatten, Lllld von dem die sächsischen Basili-
ken Weit entfernt Waren. Wenn sie aber diese in der S0-
lidität und Wirkung übertreffen, so stehen sie ihnen in
Beziehung auf Anmuth und Naivetät nach; Wir vermissen
die schlanke Säule, die zierliche Ausbildung des Pfeilers,
die einfache und klare Harmonie der Verhältnisse. Der
gerade hinauflaufende Stamm der Gewölbträger erscheint,
obgleich übermässig hoch, dennoch schwer, weil er ohne
Verjüngung und ohne den belebenden Schatten freier Be-
leuchtung ist. Ueberdies haftet er an den gewaltigen Pfei-
lern, von denen jeder, um der Last des Gewölbes zu ge-
nügen, eine selbstständige feste Mauer bildet und mit der
oberen Mauer in Verbindung steht. Daher erscheint auch
diese hier schwerer und massenhafter, und selbst die Wöl-
bung mit ihren grossen, quadraien Abtheilungen, mit dem
langsamen Sclnvunge des Rundbogens lastet mehr auf uns
als die einfache ununterbrochene Fläche der Ilolzdecke.
Ein Zug nationaler Verwandtschaft ist dennoeh nicht zu
verkennen. Der ganze Bau erscheint zwar grandioser und
gewaltiger als jene sächsischen Kirchen, aber er giebt doch
wieder vermöge der Schmucklosigkeit seiner Glieder und