Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Mauritius 
in 
Köln. 
117 
Auch in Köln entstand schon um diese Zeit eine ge- 
wölbte Basilika, die St. Mauritius kirche , die Stiftung 
eines blossen Bürgers dieser Stadt, der sie auf dem Grund 
und Boden der Abtei von St. Pantaleon erbaut hatte, Lmd 
darüber mit dieser in Streit gerieth. Im Jahre 1144 schlich- 
tete der Erzbischof diesen Streit durch eine vorhandene 
Urkunde, indem er die Kirche, welche er dabei als neu 
bezeichnet, den Nonnen der Rheininsel schenkte  Wir 
erkennen nun in dieser Kirche den Einbau einer Empore 
für die Nonnen, aber noch in ähnlichen Formen, wie die 
Kirche Selbst, und werden dadurch versichert, dass das 
Gebäude noch das ursprüngliche, kurz vor 1144 errichtete 
sei. Hier finden wir nun eine beschränkte und niedrige 
Anlage, ohne Kreuzschilf, mit einer grösseren und zwei 
kleineren Altarnischen in Osten, aber schon ursprünglich 
auf Wölbung eingerichtet. Es ist begreiflich, dass der 
Gewölbebau seiner augenscheinlichen Vorzüge ungeachtet, 
sich nicht rasch verbreiten konnte. Man glaubte die Ge- 
wölbe noch sehr stark machen zu müssen; am Chore des 
Speyerer Doms haben sie eine Dicke von drei, an der 
Laacher Kirche eine von fast zwei Fuss. Sie waren daher 
sehr mühsam, zeitraubend und kostspielig, und es bedurfte 
wiederholter Erfahrungen, um sich in dieser neuen Praxis 
zu vervollkommnen. Dies Vorkommen der Wölbung an 
einem kleineren Gebäude bestätigt daher die Annahme, dass 
die ersten Vorbilder derselben schon im Anfange des Jahr- 
hunderts oder gar im elften Jahrhunxdert entstanden sein 
müssen. 
Yiergegemvärtigen wir uns nun die ästhetische VVir- 
kung dieser neuen Bauweise, namentlich wie sie sich an 
jenen Donien zeigt, so ist sie höchst bedeutend und sehr 
a) Lacombletj 
352. 
Nro. 
Urkundenbuch 
für 
die 
Gesch 
Niederrheins 
des
	        
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