Der
Dom
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Male die Zeit der Herstellung berichtet wird. Eine solche
Nachricht fehlt uns in Beziehung auf den Brand von 1159,
und gerade dieser mag zur Verschönerung des Baues,
durch Erhöhung der Gewölbe und durch Anlage der, ge-
rade um diese Zeit sehr beliebten, schönen Zwerggallerie,
die unterhalb des Daches umherläuft, wesentlich beigetragen
haben, so dass die schlanke und reichere Erscheinung, die
das Gebäude gewährt, zum 'l'l1eil dieser späteren Reparatm
zuzuschreiben, aber auch von der Gewölbanlage an sich
zu trennen ist.
Der (bitte der genannten Dome, der zu Worms, ist
augenscheinlich eine Reproduktion des Systems der beiden
anderen, mit mancherlei willkührlichen und inconsequenten
vermeintlichen Verbesserungen. Die Gewölbträger sind
reicher gegliedert, die Kapitäle zwar würfelförmig, aber
von weichlicher Bildung, die Gesimse reicher und schwerer,
statt der grossen Blendarcaden kleinere unter den Fenstern,
die mit wechselnden Mustern ausgefüllt sind. Man sieht
das Bestreben, die Massen noch mehr zu theilen und zu
erleichtern, aber mit so unglücklichem Erfolge, dass sie
gerade dadurch um so schwerer erscheinen. Dies Bestreben
selbst und alle Detailzüge deuten auf eine beträchtlich spä-
tere Zeit hin, und man kann daher wohl der Annahme
beitreten, dass dieser Bau nicht derjenige sei, dessen Weihe
im Jalne 1118 berichtet wird, sondern der, welcher im
Jahre 1183 geweiht wurde, wobei sich denn das Auffal-
lende der Verbindung der alterthümlichen Anlage mit jenen
Tendenzen der späteren Zeit aus der walnscheinlichen Ver-
zögerxmg des Baues erklärt.
An die beiden ersten dieser Dome reiht sich, der Zeit
und dem Charakter nach, die Klosterkirche zu Laach
an, noch jetzt in ihrer romantischen Lage an dem Ufer
des vulkanischerl Sees, von dem sie ihren Namen hat
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