Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Der 
Dom 
Zll 
Mainz. 
105 
Profile und sonstigen Details der Kapelle denen im älteren 
Theile des Domes ähnlich sind, so kann man darauf 
schliessen, dass beide Gebäude unter der Herrschaft der- 
selben Geschmacksrichtung, durch dieselbe Schule entstan- 
den und mithin fast gleichzeitig sind  Nur das bleibt 
zweifelhaft und bestritten, ob die Kapelle erst nach der 
Vollendung des Domes, dessen Bau bei seinem grossen 
Umfange, obgleich bald nach dem Jaln-e 1081 begonnen, 
bis nahe an 1136 gedauert haben könnte, oder 0b sie 
früher errichtet, und der Dom erstpnach ihrer Vollendung, 
etwa in Folge eines im Jahre 1137 stattgefundenen Brandes, 
von dem wir eine Nachricht haben im), begonnen sei. Die 
einfache Betrachtung, dass die Fortschritte des Styles sich 
gewöhnlich an grossen Kirchen, namentlich an Kathedralen, 
entwickeln, dass kleinere Bauten dem bei diesen gegebenen 
Beispiele zu folgen pflegen, spricht für die erste Annahme, 
die überdies auch durch einige andere Gründe unterstützt 
Wird. Es scheint daher erwiesen, dass dieser alterthüm- 
benannten Kapelle keinen Zweifel. Er nennt sie capellam curtis no- 
strae in Moguncia, parieti ecclesiae b. Martini contiguam a nobis 
a fundamento constructam. Dass die Weihe von dem Nachfolger 
Adalberfs im Jahre 1138 erfolgte, bezeugt derselbe Würdtwein nach 
einer früher in der Kapelle aufbewahrten Urkunde. 
5') Darauf aufmerksam 
v. Quasifs, dessen angeführte 
Behauptung enthält. 
das Verdienst 
als Beläge der 
gemacht zu haben ist 
Schrift auch Zeichnungen 
13) Dodechinus, der Fortsetzer der Chronik des Marianus Scotus, 
bei Pistorius, rer. Germ. script. Tom. I., berichtet diesen Brand mit 
den Worten: Mnnasterium principale in Moguntia cum aliqua parte ci- 
vitatis combustum est. Dieser allgemeine, von den Chronisten oft auch 
da gebrauchte Ausdruck, wo die Ueberreste des älteren Baues bewei- 
sen, dass der Brandschaden ein sehr unbedeutender gewesen, ergiebt 
also nicht, dass die Kirche stark beschädigt werden; die im Jahre 1138 
erfolgte Weihe der fast dicht daran anstossenden St. Gotthardskapelle 
lässt vielmehr auf das Gegentheil schliessen.
	        
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