Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Romanischer 
Styl 
der 
Rheinlande. 
neuen Hauptkirche begann, zu deren reicher Ausführung 
er wiederholte Schenkungen der Regierenden erhielt. Dieser 
Bau, im Jahre 1009 vollendet, wurde jedoch schon am 
Abend des Einweihungstages durch eine Feuersbrunst zer- 
stört, so dass man von Neuem bauen musste, und erst im 
Jahre 1036 unter einem der Nachfolger des Willigis, dem 
Erzbischof Bardo, wieder zur Einweihung gelangte. Dieser 
Bauzeit schrieb man bisher die Gewölbanlage zu, die da- 
nach allerdings in eine auffallend frühe Zeit gefallen sein 
würde. Eine neuerlich entdeckte Chronikenstelle ergiebt 
jedoch, dass die Kirche des Bardo, welche im Jahre 1081 
Wieder von einer bedeutenden Feuersbrunst zerstört wurde, 
eine Felderdecke hatte  Erst nach dieser Zeit kann daher 
der Gewölbebau, den wir noch gegenwärtig sehen, ange- 
legt sein. An näheren Nachrichten, in Welchem Jahre dies 
geschehen, fehlt es uns vollständig, wohl aber dient ein 
kleineres benachbartes Gebäude, die zum erzbischöflichen 
Palast gehörige St. Gotthardskapelle, einigermaassen zur 
näheren Zeitbestimmung. Wir wissen nämlich urkundlich, 
dass diese Kapelle von dem Erzbischof Adalbert I. (1111 
 1137), als erzbischöfliche Schlosskapclle von Grund aus 
gebaut, im Jahre 1136 so weit gediehen war, dass der 
Erzbischof sie mit einer Dotation zur Beleuchtung versah, 
und dass sie im Jahre 1138 geweiht wurde 1M). Da die 
m) Der Lebensbeschreiber des Erzbischofs Bardo schildert näm- 
lich den von diesem vollendeten Bau und sagt dabei: Sicque domum 
Dei laquearibus, pavimento et parte fenestrarum  dedicationis 
consecrationi praeparavit. Er schreibt vor dem Brande von 1081. S. 
die Stelle ausführlich bei v. Quast a. a. O. S. 21, und in Pertz , M0- 
numenta hist. Germ. V01. XI. S. 321, 10., wo Dr. Wattenbach auch 
das Datum der Einweihung auf 1036 (nicht 1037] feststellt. 
M") Die Urkunde des Erzbischofs Adalbert vom Jahre 1136 (bei 
Würdtwein Diplomataria Moguntina, Mainz 1788, V01. II. p. 541) lässt 
über die Identität der darin noch nicht mit dem Namen eines Heiligen
	        
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