Pfeilerbasilikeln.
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auch in der Kirche zu
entstanden sein kann.
Mittelheim ,
welche
erst
um
1140
Säulenbasiliken sind äusserst selten und kommen
fast immer unter Umständen vor, die ihnen eine ungewöhn-
liche Stellung geben. Zunächst gehört dahin die kleine
St. Justinuskirche zu Höchst am Main, deren Säu-
lenreihen durchweg gleiche skizzirte korinthische Kapitäle
haben. Die Kirche wurde im Jahr 1090 wegen ihres Ver-
falls durch den Erzbischof zu Mainz dem Kloster St. Alban
mit der Verpflichtung zur Herstellung überwiesen, ihr Bau
stammt daher unzweifelhaft aus dieser Zeit; indessen ist
es Wohl denkbar, dass die ungeachtet des Verfalls der
Mauern erhaltenen Kapitäle des älteren Baues dabei be-
nutzt worden sind, und so die Veranlassung gaben, die
Kirche wiederum als Säulenbasilika herzustellen Die
zweite ist die grosse, in wahrhaft imposanten Verhältnissen
erbaute Klosterkirche zu Limburg an der Hardt
Welche Kaiser Konrad II. an demselben Tage des Jahres
1030 gründete, an welchem er auch den Grundstein des
Speyerer Domes legte. Sie zeigt, seit einem Brande von
1504 Ruine, noch den ursprünglichen Bau. Zehn Säulen
mit stark verjüngten, ziemlich schlanken Schäften, attischer
Basis ohne Eckblatt, einfachen Würfelkapitälen, begränzen
auf jeder Seite das Langhaus. Auf der Ostseite des Kreuzes
sind, wie in den sächsischen Kirchen, kleine Nischen an-
m] Abbildungen bei Gladbach a. a. O. Taf. 7 -1l1. F.
v. Quast, in der angeführten Schrift über die Dome von Mainz u. s. w.,
schreibt nicht bloss die Kirche, sondern auch diese Kapitäle dem Ende
des elften Jahrhunderts zu. Indessen wäre dies der einzige Fall, wo
man in so später Zeit [denn die bald zu erwähnende Kirche zu Echter-
nach ist um mehr als sechzig Jahre älter) nach antiker Weise ganze
Reihen gleicher korinthischer Kapitäle angeordnet hätte, so dass es
wahrscheinlicher scheint, dass diese aus einem älteren Bau stammen.
H] Abbildungen bei Geier und Görtz a. a. 0.
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