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einem Rlmdstabe, nur an den Chören von Wechselburg
und Königslutter sind sie von wirklichen Säulen mit Basis
und Kapitäl begränzt. Rosenartige Fenster finden sich erst
in der zweiten Hälfte des 12. Jahrlr, wie in Wechselburg
und in den später zu erwähnenden Braunschweigischen
Kirchen. Die Portale sind durch eine oder mehrere in die
Ecken der 'l'l1ürgewände gestellte Säulen verziert, selten
aber so reich, wie in Thalbürgel und in Paulinzelle, wo
auf jeder Seite vier Säulen stehen, und niemals von bedeu-
tender Höhe. Die Archivoltexl über ihnen geben gewöhn-
lich den regelmässigen und wohlthuenden VVechsel kräfti-
ger, aber nicht weiter verzierter Rundstäbe und Ecken.
Zuweilen (wie an den Portalen zu Wechselburg und an
der Neumarktskirehe in Merseburg) treten an die Stelle
der Rundstäbe andere durch eine Auskehlung verzierte
Ecken. Das Bogenfelrl war stets mit Bildwerk oder Ma-
lerei St) oder doch mit Arabesken im) geschmückt. Zuwei-
len gab man auch dem Bogenfelde noch eine viereckige
Einrahmung, öfter dem ganzen Portal eine Einfassung durch
herumgeführte Rundstäbe, die auch wohl als eine Fort-
setzung des Basaments mit demselben verbunden wurden
Die Säulenstämrne der Portale sind häufig, die Säulen
der Kirchenschiffe und die kleinen Säulchen der 'l'ragepfeiler
F] Spuren derselben sieht man noch in Paulinzelle (Taf. 11)
und in der Petrikirehe zu Erfurt (Taf. 11 bei Puttrich).
Eigenthümlich ist dabei die Abtheilung des Bogenfeldes in
zwei Quadranten, die sich auf dem Petersberge bei Halle (Taf. 11)
geradlinig, an einem Seitenportale zu Paulinzelle (Taf. 14, Fig. D)
durch zwei gleichsam aus der Mitte des Deckbalkens aufwachsende
Aeste zeigt, und auch der Bildung der freieren Arabesken zum Grunde
liegt. Offenbar bezweckte man dadurch den Mittelpunkt zu betonen
und so den Kreisgedankexi rege zu erhalten.
da") Beispiele bei Puttrich das Portal der Petrikirche zu Erfurt
Taf. 11, das der Neumarktskirche zu Merseburg Taf. 9, endlich das
auf dem Petersberge bei Halle Taf. 11.