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Romanischer
Styl
in
Sachsen.
fach, nach bestimmten sehr nahe liegenden ma-
thematischen Beziehungen gebildet. Die Ge-
simse sind von schwacher Ausladung, ihre
Profile in vielen Fällen ganz gradlinig, und
später zwar reicher, aber doch aus Wenigen
Gemrßüe- kräftigen Gliedern, etwa Platte, Kehle oder
Wulst und Rundstab zusammengesetzt. Bei
den älteren Bauten, in Gernrode, in den Lieb-
frauenkirchen von Magdeburg und Halberstadt
finden wir noch nicht einmal den Rundbogen-
fries, der dann späterhin an den Kirchen zu
punktuelle. Paulinzelle, Petersberg bei Halle und Heck-
lingen mit Lisenen verbunden wurde. An Stelle dieser
Lisenen treten dann noch später am Schlusse dieser und
im Anfange der folgenden Epoche an St. Godehard in
Hildesheim, in Thalbürgel, an der
Peterskirche zu Erfurt und an der
l U Chornische zu Wechselburg im obe-
_ ren Stockwerke Halbsäulen. Damit
stand in Verbindung, dass die Chor-
l nisehe anfangs nur ein einzelnes Stock-
L Werk bildete, wie noch in Paulin-
zelle und am Dome in Hildesheim,
später aber durch ein unterhalb der
Fenster angebrachtes Gesims in zwei
scheinbare Stockwerke abgetheilt winde. Um diese Zeit
erhalten auch die Gesimse etwas reicheres Ornament, wel-
ches durchweg aus geradlinigen Elementen gebildet ist,
und vorzüglich das Motiv des gebrochenen Stabes schach-
brettartig, oder besonders bei bloss abgeschrägten Gesimsen
treppenförmig oder gezahnt durchführt. Die Fenster sind
rundbogig gedeckt inid nach innen und aussen abgeschmiegt,
erst am Ende der Epoche erhalten sie die Ausstattung mit