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Romanischer
Styl
in
Sachsen.
zeigen. Es bleibt mir noch übrig, diesen Entwickelungs-
prozess durch eine Vergleichung der einzelnen Theile dieser
Monumente näher zu betrachten.
Durch die Verbindung von Pfeilern und Säulen War
schon eine rhythmische Theilung gegeben; die weitere
Ausbildung des Grundplanes entstand aber erst all-
mälig. In den, wenigstens ihrer Anlage nach ältesten
Kirchen, in Gernrode, Quedlinburg, Frose, Ilsenburg, ist
das Kreuzschiff noch dem ,der altchristlichen Basiliken ähn-
lich, indem es im Grundrisse wenig oder gar nicht über
die Aussenwand der Seitenschilfe hinaustritt, aber durch-
gängig die Höhe des Mittelschiffes hat. Das mittlere Qua-
(lrat ist indessen schon immer von vier grossen Gurtbögen
eingerahmt, so dass das Ganze nicht mehr wie dort einen
ungetheilten Querarm bildet, son-
: dem zwei Seitenräume hat, wel-
3 ehe zuweilen, wie in Gernrode,
lügt zur Anbringung einer Empore
A_ benutzt wurden. An diesen Quer-
QÜY-"äfx 5' Iuuylnllllf arm schliesst sich dann der Chor,
ä; u gewöhnlich über einer Krypta Lmd
I b) deshalb um meln-ere Stufen über
den Boden des Langhauses er-
E 8' höht, nicht bloss als einfache
I? Apsis an, sondern mit einer Ver-
T ßrvrrrrrvi g längerung des Mittelschiffes, an
E die sich dann erst die Concha
anlegt. Auch erhält das Kreuz-
Gumde. Schiff in Gernrode schon auf jeder
seiner Östlicherl Wände eine klei-
nere Nische, welche zur Aufstellung eines Altars oder zu
anderen Zwecken diente , und äusserlich den Seitenschiffen
einen ähnlichen Abschluss wie dem Chore gab. In den