Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

Symbolis ches 
Material. 
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erschöpften um in Allem das Bild des Erlösers zu finden. 
Viel wichtiger aber noch war der prophetische Zusam- 
menhang zwischen dem alten Testamente und den Heils- 
Wahrheiten, welchen das Evangelium andeutet. Christus 
selbst nennt den Propheten Jonas ein Zeichen seiner 
Auferstehung, die ganze heilige Geschichte setzt eine 
Verbindung zwischen der Vorbereitungszeit im jüdischen 
Volke und dem Erscheinen des Erlösers voraus, und 
schon die älteste christliche Kunst hatte eine Reihe von 
alttestamentarischen Ereignissen 
lehren selbst betrachtet. 
Symbole 
als 
der 
Heils- 
und 
Dies ganze Material nahm das Mittelalter auf, und 
bildete daraus ein umfassendes System. 
Zunächst geschah dies in Beziehung auf die hei- 
lige Schrift. Wenn man früher nur einzelne alttesta- 
mentarische Hergänge als vorbildliche Erscheinungen der 
Ileilswahrheiten angesehen hatte, bearbeitete man jetzt 
die ganze Bibel in diesem Sinne und distinguirte mit 
scholastischer Schärfe mehrere Arten bildlicher Bedeu- 
tung. Man setzte voraus , dass jede Stelle einen mehr- 
fachen, wie man gewöhnlich annahm, einen vierfachen 
Sinn habe; neben der bloss buchstäblichen oder histo- 
rischen Bedeutung eine allegorische, welche auf 
natürliche Erscheinungen, eine ana g o gisc h e, welche 
auf unsichtbare göttliche Dinge , eine t r 0 p 0 l 0 gis c h e, 
welche auf moralische Lehren hinweise k). Ein berühmter 
 Schon Boethius sprach es aus, dass die Schrift oft neben 
dem historischen, einen allegorischen Sinn habe, und eigentlich w" 
diese Unterscheidung genügend. Rabanus Maurus im 9. Jahrhundert 
gab zuerst jene vierfache Eintheiluilg, welche nun die Meisten bei- 
bcllieltexl, obgieich man zuweilen auch eine geringere oder grössere 
Zahl annahm. Durch Hugo von S. Victor (6- 5- des illlll zugeschrie- 
benen Liber eruditionis iheologicae) und IIIIIOCCHZ III. (Hurier II.,
	        
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