Symbolik.
redete.
Die
Phantasie
wurde
die
Mittlerin
zwischen
dem
Verstande
der
Schule
und
dem
Gefühle
des
Volks.
Die Anlage zu einer solchen Symbolik lag sowohl im
Christenthume als im germanischen Volksgeiste und war
in beiden auf ähnliche Weise ausgebildet. Beide sind
sich auch hier verwandt und stehn im gleichen Gegen-
satze gegen die griechisch-römische Anschauung. Diese
ist mit der unmittelbaren Erscheinung befriedigt, sucht
nichts hinter ihr; sie kann wohl vergleichen, im Gleich-
nisse sich die Beruhigung geben, denselben Hergang
noch ein Mal, an andrer Stelle anzuschauen, aber sie
liebt nicht die Metapher, nicht das flüchtige Bild, das
nur andeutet, ohne sich pldstisch zu entwickeln, sie will
alles klar sehen und flieht das Dunkle und Räthselhafte.
Dagegen finden wir einerseits in der Edda wie andrer-
seits in den hebräischen Dichtungen die bewegliche
Phantasie, welche die Bilder wie im raschen Vorüber-
eilen pilückt und wieder verlässt, in der Edda nicht ganz
so leicht und flüchtig, aber dafür anregender, gedanken-
voller. In unsern Mährchen und Volkssagen, wie in der
Edda und im Orient ist- das Räthsel, die geheimnissvolle
Frage, eine beliebte Form, ein Naturbild wird genannt,
eine tiefe Bedeutung vorausgesetzt. Noch reicher an
Zeichen und Bildern war die kirchliche Tradition. Das
Christenthum hatte gleichsam die
denn selbst Taufe und Abendmahl
Symbolik
beruhten
geheiligt,
auf einer
Darstellung des Unsichtbaren durch Sichtbares; auch die
Kirche hatte daher ihren Ceremonien grossentheils sym-
bolische Bedeutung gegeben. Wir erinnern uns ferner
der Sinnbilder der ersten christlichen Gemeinden, von
denen noch manche sich erhalten hatten , der Verglei-
chungen, in welchen die Hymnendichter die Natur