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Plastik
und
Malerei.
Es ist schon ein räumlicher Parallelismus. Besonders
geistreiche Zusammenstellungen finden sich endlich in
Glasgemälden, namentlich spät romanischer Kirchen, WO
die Fenster noch keine innere Eintheilung durch Maass-
Werk erhielten und dennoch zu gross waren, um durch
ein einzelnes Bild ausgefüllt zu werden. Denn hier wur-
den nun mehrere grössere und kleinere Bilder in ver-
schieden geformten Umgränzungen bedeutungsvoll grup-
pirt, so dass jedes für sich einen geschichtlichen Inhalt
hatte, mehrere zusammen in symbolischer Beziehung
standen, und das Ganze dieser Gruppen endlich einen
wichtigeren Gedanken andeutete, während es zugleich
durch die geometrische Anordnung dem Auge Befriedigung
gewährte. Als Beispiel führe ich ein Fenster des Domes
zu Bourges an, welches die Leidensgeschichte Christi
mit symbolischen Beziehungen enthält. In der Mitte der
Höhe des lang und schmal gestreckten Fensters sieht man
in einem Medaillon die Kreuzigung, daneben auf der einen
Seite die Kirche, das Blut auffangend, auf der anderen
die Synagoge. Oberhalb und unterhalb dieser Gruppe
sind grössere Medaillons und zwar in Gestalt eines Vier-
blatts, in welchem in dem inneren Kreise des oberen die
Auferstehung, in dem des unteren die Kreuztragung in
grösseren Bildern dargestellt, und beide von je vier sym-
bolisch darauf bezogenen alttestamentarischen Hergängen
in kleinerem Maassstabe umgeben sind i). Diese beiden
Neben derAuferstehung die Erweckung derTochter der Wittwe
in Sarepta durch Elias; Jonas aus dem Rachen des Fisches kommend;
David mit dem Pelikan; endlich der Löwe (vom Stamm Juda oder
auch mit Beziehung auf die Sage, dass der Löwe seine Jungen
durch Gebrüll ins Leben rufe). Bei der Krenzhagung das Weib mit
dem Holze. 3. Kön. K. 17. v. 8-13; das Oslerlalnm; Abrahams
Opfer; Abraham auf dem Gange dazu.