Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Plastik 
und 
Malerei. 
Anschluss an jene Statuengruppen des Portals. Auf jeder 
Seite derEingangsthiire stehen drei, an jeder Seitenwand 
elf, in der Füllung des Portals auf jeder Seite vier Fi- 
guren. Auf der Seitenwand rechts vom Eingange sehen 
wir nun die 7 freien Künste und die 5 thörichten Jung- 
frauen, an welche sich die Statuen in der Vertiefung; des 
Portals anschliessen. Zuerst die bekannte Gestalt des 
Heidenthums oder der Synagoge, mit der Binde um die 
Augen und dem zerbrochenen Stabe, darauf in enger 
Gruppe für eine Figur gerechnet die beiden Figuren der 
Maria und Elisabeth, zusammen die Heimsuchung, dann 
in den beiden folgenden Nischen die Gestalten der lilaria 
und des Engels, zusammen dieVerkündigung bildend. Auf 
der gegenüberliegenden Seite dagegen stehen an der 
Wand zunächst fünf Gestalten des frommen, den Herrn 
erwartenden Judenthums (Aaron, Maria Jacobi, Johannes 
der Täufer, Abraham, Maria Magdalena Ü), dann die 
fünf klugen Jungfrauen, endlich Christus selbst als der 
Bräutigam, der ihnen winkt. Daran reihen sich in den 
Wänden des Portals zuerst die allegorische Gestalt des 
Christenthums, dann die drei lilagier, in anbetender Stel- 
lung gegen die auf dem Mittelpfeiler der Thüre ange- 
brachte Statue der Jungfrau mit dem Kimle gewendet. 
Der Gegensatz beider Seiten ist klar. Die zu unserer 
Linken (mithin, worauf zu achten ist, zur Rechten der 
Jungfrau am Mittelpfeiler) zeigt die Verh eissun g, den 
 Welche Gründe diese sonderbare, unchronologische Ordnung 
bestimmt haben, ob vielleicht ein Bangverhältniss derI-leiligkeii, wage 
ich nicht zu entscheiden. Die Magdalena mit dem Salbengefäss in 
der Hand gleicht einigermaassen den klugen Jungfrauen, und mag 
daher diese äusserliche Rücksicht bestimmt haben, sie neben (lieselben 
zu stellen, wie sie denn auch im Gedanken mit ihnen verwandt 
und zugleich auf eine lehrreiche Weise verschieden ist.
	        
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