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Plastik
und
Malerei.
Anschluss an jene Statuengruppen des Portals. Auf jeder
Seite derEingangsthiire stehen drei, an jeder Seitenwand
elf, in der Füllung des Portals auf jeder Seite vier Fi-
guren. Auf der Seitenwand rechts vom Eingange sehen
wir nun die 7 freien Künste und die 5 thörichten Jung-
frauen, an welche sich die Statuen in der Vertiefung; des
Portals anschliessen. Zuerst die bekannte Gestalt des
Heidenthums oder der Synagoge, mit der Binde um die
Augen und dem zerbrochenen Stabe, darauf in enger
Gruppe für eine Figur gerechnet die beiden Figuren der
Maria und Elisabeth, zusammen die Heimsuchung, dann
in den beiden folgenden Nischen die Gestalten der lilaria
und des Engels, zusammen dieVerkündigung bildend. Auf
der gegenüberliegenden Seite dagegen stehen an der
Wand zunächst fünf Gestalten des frommen, den Herrn
erwartenden Judenthums (Aaron, Maria Jacobi, Johannes
der Täufer, Abraham, Maria Magdalena Ü), dann die
fünf klugen Jungfrauen, endlich Christus selbst als der
Bräutigam, der ihnen winkt. Daran reihen sich in den
Wänden des Portals zuerst die allegorische Gestalt des
Christenthums, dann die drei lilagier, in anbetender Stel-
lung gegen die auf dem Mittelpfeiler der Thüre ange-
brachte Statue der Jungfrau mit dem Kimle gewendet.
Der Gegensatz beider Seiten ist klar. Die zu unserer
Linken (mithin, worauf zu achten ist, zur Rechten der
Jungfrau am Mittelpfeiler) zeigt die Verh eissun g, den
Welche Gründe diese sonderbare, unchronologische Ordnung
bestimmt haben, ob vielleicht ein Bangverhältniss derI-leiligkeii, wage
ich nicht zu entscheiden. Die Magdalena mit dem Salbengefäss in
der Hand gleicht einigermaassen den klugen Jungfrauen, und mag
daher diese äusserliche Rücksicht bestimmt haben, sie neben (lieselben
zu stellen, wie sie denn auch im Gedanken mit ihnen verwandt
und zugleich auf eine lehrreiche Weise verschieden ist.