Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Plastik 
und 
Malerei. 
Verbindung 
stehen. 
Es 
ist 
auch 
dies 
eine 
charakteristi- 
sche Verschiedenheit von der neueren Kunst, auf die ich 
nochdzurückkommen werde; man konnte nichts Verein- 
zeltes dulden und hielt einen einzelnen herausgerissenen 
Moment, mochte er noch so {igurenreich und wichtig 
sein, nur für ein Fragment. Daher waren denn nur solche 
Darstellungen des Heilandes selbstständig anwendbar, 
welche gleichsam die Endpunkte seiner Geschichte zu- 
sammenfassten, wie jene drei angeführten. 
Auch bei den minder bedeutenden Momenten fehlte 
es nicht an einzelnen symbolischen Beziehungen; so 
musste z. B. die Dornenkrone aus drei Dornen gefloch- 
ten sein , um die drei Stufen der Busse, Zerknirsehung, 
Beichte und Genugthuung (contritio, confessio, satisfactio) 
anzudeuten (Durandus lib. VI). Indessen folgten die 
Bildner hier wohl mehr dem Herkommen, als dass sie 
sich dieser Feinheiten bewusst" waren, und nur äusserst 
selten erlaubten sie sich Entstellungen des Natürlichen 
zu einem allegorischen Zweckes). Ungeachtet aller sym- 
bolischen Regeln und Vorschriften gestattete man eine 
grosse Freiheit in derWahl und Ausstattung der Gegen- 
stände. So wird Christus auch einige Male mit Flügeln 
dargestellt, bald bei der Auferstehung, bald auch bei der 
Kreuzigung, um auf jene hinzndeuten  dann auch 
später bei der Vision des h. Franz von Assisi nach der 
Legende. 
vorkommende Darstellung 
Eine andere zuweilen 
 Inden in der Bbl. im Haag bewahrten genauen Copien der Wand- 
malereien aus der abgebrochenen Kirche in Gorkum findet sich, dass 
die Wundenmale als Rosen gestaltet sind. Die Malereien scheinen 
aus dem 13. oder 14-. Jahrh. zu sein. Dieser ailegorische Zug steht 
aber in so früher Zeit allein. Kunstbl. 1847 Nr. S. 
Zll 
H) Bei der Auferstehung auf der alten Broncethür am Dome 
Pisa, am Kreuze mehrmals in Frankreich. Bull. Il. 311. 642.
	        
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