Darstellung
Christi.
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von Albertus magnus ausgelegt, als die doppelte Macht,
durch welche die Gerechten vertheidigt, die Ungerechten
bestraft werden; spätere Auslegung machte daraus zvcei
Schwerter, das Schwert der Gnade zur Rechten, das der
Verdammniss zur Linken 4') und die Kunst nahm diese
Lehre, welche ihr eine symmetrische Anordnung erlaubte,
gern auf. Später setzte man auch wohl an die Stelle des
Schwertes der Gnade eine Lilie Die Tracht ist auch
in dieser Darstellung des Verklärten dieselbe wie ich sie
früher geschildert habe, doch kommt zuweilen noch eine
Krone hinzumi). Wenn die Evangelistenzeichen ihn
umgeben, sind sie gewöhnlich so geordnet, dass der Engel
und Adler oben, der Löwe und Stier unten, und zwar die
Zeichen des Mathäus und Marcus zur Rechten ange-
bracht wurden, weil, wie der Symboliker-f) sagt, die
Geburt und Auferstehung die Freude Aller, der Tod,
(welchen das Opferthier des Lucas andeutet) der Schmerz
der Apostel war. Die Stellung des Johannes ergab sich
von selbst, da er als der Repräsentant der Himmelfahrt
oben
sein
musste.
Die anderen evangelischen Hergänge kommen, wie
erwähnt, in den Kirchen seltener vor, und wenn es ge-
schiebt, nicht vereinzelt, sondern so, dass sie den ganzen
Zusammenhang des Lebens oder der Passion Christi
geben, oder mit anderen Gegenständen in symbolischer
Bupertus, Abt von Deutz, bei Jourdaixi und Duvai über das
Portal des Doms zu Amiens in Caumonüs Bull. monum. V01. XII.
M) Dies ündet sich auf deutschen und niederländischen Ge-
mälden des 15. und 16. Jahrh. häufig, kommt dagegen auf
italienischen, so viel ich weiss, nicht vor.
ü") So bei Orcagna im Campo sanlo zu Pisa.
Durandus liber 3,
caput