Darstellung
Christi.
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Grabe; es ist Adam, welcher der Sage zufolge auf der
Schädelstätte bestattet war Ü, der Repräsentant des durch
ihn eingeführten Todes, über den jetzt das Kreuz sich
siegreich erhebtwk). Auf den Eggestersteinen bei Horn
in Westphalen ist unter dem Kreuze ein Menschenpaar,
Mann und Weib, von einem Drachen umschlungen, dar-
gestellt, anscheinend also die Hölle oder die Sünde sym-
bolisirt. Das Kreuz ist zuweilen wie ein Palmenstamm
gebildet als Symbol der Lebenserneuerung oder auf Ge-
mälden grün und mit Rinde bedecktimk), als Zeichen
seiner fortdauernden Kraft. Oefter scheint Christus frei
am Kreuze zu stehen, indem er der Jungfrau oder Jo-
hannes die Hand reicht-f). Gewöhnlich dagegen ist er
mit Nägeln angeheftet, aber bald mit vier , bald mit drei
Nägeln, indem dann beide Füsse über einander gelegt
und von Einem Nagel durchbohrt sind. Vier Nägel sind
die ältere Form; so viele soll die Kaiserin Helena gefunden
haben, und man hatte an diese Zahl allerlei symbolische
Erklärungen geknüpft. Uebrigcns brauchten, wie es
Voragine,
J acobus
w
aurca,
Lcgenda
cap. 53.
So auf einem im Museum der Ritterakademie zu Lüneburg
aufbewahrten sehr ausgezeichneten Fusse eines Crucifixes aus dem
12. oder 13. Jahrh. Das Gestell auf vier Löwenfüssen ruhend, iiber
denen vier Jünglinge, die Paradiesesstrüme audeutend, Urnen aus-
giessen, hat oben eine Wölbung und bedeutet, wie die Inschrift aus-
drücklich meldet. den Erdkreis (assignans orbem). Auf der Höhe
desselben liegt Adam im Sarge und die Inschrift besagt: Adae morte
novi redit Adae vita priora (sicl).
Hi") Jenes auf den Korssunschen Thüreu in Nowgorod, auf
Elfenbeinreliefs in Monza (Illillin Reise in die Lombardei I. 603)
dieses auf Glasgenxälden in mehreren französischen Kirchen (Didrou
p. 421).
1-) Auch dies wieder auf den Korssunschen 'l'hüren (vgl. Ade-
lung über dieselben), ferner auf einem Taufbecken im Elsass (Cau-
mont, Cours d'Amiquite's VI. p. 44 und p. 87).