Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

Darstellung 
Christi. 
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Grabe; es ist Adam, welcher der Sage zufolge auf der 
Schädelstätte bestattet war Ü, der Repräsentant des durch 
ihn eingeführten Todes, über den jetzt das Kreuz sich 
siegreich erhebtwk). Auf den Eggestersteinen bei Horn 
in Westphalen ist unter dem Kreuze ein Menschenpaar, 
Mann und Weib, von einem Drachen umschlungen, dar- 
gestellt, anscheinend also die Hölle oder die Sünde sym- 
bolisirt. Das Kreuz ist zuweilen wie ein Palmenstamm 
gebildet als Symbol der Lebenserneuerung oder auf Ge- 
mälden grün und mit Rinde bedecktimk), als Zeichen 
seiner fortdauernden Kraft. Oefter scheint Christus frei 
am Kreuze zu stehen, indem er der Jungfrau oder Jo- 
hannes die Hand reicht-f). Gewöhnlich dagegen ist er 
mit Nägeln angeheftet, aber bald mit vier , bald mit drei 
Nägeln, indem dann beide Füsse über einander gelegt 
und von Einem Nagel durchbohrt sind. Vier Nägel sind 
die ältere Form; so viele soll die Kaiserin Helena gefunden 
haben, und man hatte an diese Zahl allerlei symbolische 
Erklärungen geknüpft. Uebrigcns brauchten, wie es 
Voragine, 
J acobus 
w 
aurca, 
Lcgenda 
cap. 53. 
 So auf einem im Museum der Ritterakademie zu Lüneburg 
aufbewahrten sehr ausgezeichneten Fusse eines Crucifixes aus dem 
12. oder 13. Jahrh. Das Gestell auf vier Löwenfüssen ruhend, iiber 
denen vier Jünglinge, die Paradiesesstrüme audeutend, Urnen aus- 
giessen, hat oben eine Wölbung und bedeutet, wie die Inschrift aus- 
drücklich meldet. den Erdkreis (assignans orbem). Auf der Höhe 
desselben liegt Adam im Sarge und die Inschrift besagt: Adae morte 
novi redit Adae vita priora (sicl). 
Hi") Jenes auf den Korssunschen Thüreu in Nowgorod, auf 
Elfenbeinreliefs in Monza (Illillin Reise in die Lombardei I. 603) 
dieses auf Glasgenxälden in mehreren französischen Kirchen (Didrou 
p. 421). 
1-) Auch dies wieder auf den Korssunschen 'l'hüren (vgl. Ade- 
lung über dieselben), ferner auf einem Taufbecken im Elsass (Cau- 
mont, Cours d'Amiquite's VI. p. 44 und p. 87).
	        
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