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Plastik und
Malerei.
Auch Pflanzen haben zuweilen eine symbolische
Bedeutung, aber gewiss noch viel seltener als Thiere. Im
Zeitalter des romanischenStyls hinderte daran schon der
Umstand, dass man die Pilanzenornamente in einer con-
ventionellenForm bildete und also dem Zuschauer keinen
Namen bot, welcher auf die hergebrachten Gleichnisse
hindeutete. Daher wissen denn auch die Symboliker nur
von einer sehr allgemeinen, in der That ziemlich matten
Beziehung, indem sie Blumen und fruchttragende Bäume
für ein Zeichen der guten Werke erklären, die aus der
Wurzel derTugendcn hervorspriessenß). Später als man
die Pflanzen besser darstellte und also die Mittel zu einer
specielleren Symbolik hatte, war der Sinn nicht mehr
darauf gerichtet und man fragte mehr nach solchen Pflan-
zen, welche sich gut darstellen liessen, als nach ihrer
Bedeutung. Daher sind Symbole dieser Art sehr selten.
Selbst derWeinstock, der in derSchrift so oft vorkommt,
und dessen Vergleich mit Christus die Mystiker bis ins
Kleinste durchgeführt hattenw), wurde nicht häufig be-
nutzt oder doch nicht vor anderen Pflanzen, die keine
fromme Nebenbeziehung hatten, ausgezeichnet. Zu den
wenigen Fällen einer nachweislichen Symbolik dieser Art
gehört der Mittelpfeiler des Portals am Dom zu Amiens,
wo Christus auf Drachen und Löwen, Aspis und Basi-
so wie des St. Johannes im Domchore
den. Indessen ist auch dies unsicher.
ZU
Magdeburg
sich
beän-
Durand. Rationale. Lih. 1. c. 3. Flores et arbores cum fruc-
tibus ad repraesentandum fructus bonorum operum ex virtutum radi-
cibus provenientium.
i") So der h. Bernhard in einem Werke von 30 Kapiteln (Vitis
mystica, seu tractatus de passione domini Super: Ego sum vitis vera),
Wo Kultur, Nutzen, Blätter, Früchte des Weinstocks auf die Tugen-
den und auf die Geschichte Christi angewendet werden.