Thiere
auf Grabsteinen.
381
bestand.
nicht
Auch
kommt
etwas
sehr Aeusserliches
in
Betracht.
nämlich
Wenn man
den Verstorbenen auf dem
Rücken liegend abbildete und seine Füsse aufwärts stan-
den, bildeten sie eine unbequeme Lücke, welche man
ausfüllen wollte, und nach einem passenden Gegenstande
suchtefbei dessen Wahl dann eine dunkle, mehrdeutige
Symbolik mitsprach. Indessen ist es richtig, dass zu-
weilen auch Statuen, namentlich die der Jungfrau, ge-
krönte diabolische Gestalten oder Drachen oder Löwen
unter ihren Füssen haben, womit dann unzweifelhaft ein
Sieg über den Fürsten der Finsterniss angedeutet ist Ü.
Ritters in der Kirche zu Monididier Dep. Somme (Bull. II. 604) sind
zwei Hunde oder ein Hund und ein Löwe im Kampfe, womit viel-
leicht irgend eine specielle Nebenbeziehung auf das Leben des Be-
statteten (wohl schwerlich die Unterdrückung der Zwietracht unter
seinen Vasallen) angedeutet ist. Auf dem Grabe eines englischen
Ritters ist auch dem Löwen noch ein Hund zugesellt, indessen der
Name des Letzten (Jakke) heigeschrieben, so dass also nur das An-
denken des treuen, vielleicht mit beerdigten Thieres, erhalten werden
sollte (Cotman, Sepulchral Brasses of Norfolk pf XIII.) Auf zwei an-
deren Rittergräbern zu Lynn inNorfolk finden sich Teufel von denen
der eine einen Hund, der andere ein Huhn würgt (eod. tab. 2, 3),
in der Kirche zu Wechselburg haben die (hölzernenj Statuen
der Jungfrau und des Johannes menschliche Figuren unter ihren
Füssen, welche Puttrich (Bl. 10 und S. 24) als Judenthum und
I-leidenthum erklärt. Die zwei (steinernen) Statuen einer ritterlichen
und einer priesterlichen Gestalt am Eingange des Chors derselben
Kirche (B1. 3 und 12) treten auf den Löwen und den Drachen. Auf
Glasgemälden im westlichen Chor des Doms zu Naumburg sindQunter
den Füssen verschiedener Heiligen niedergedrückte menschliche Fi-
guren mit Kronen und mit beigeschriebenen wunderlichen Namen:
Astrages, Hirtacus, Mendeus u. s. w. zu sehen. Lepsius (bei Puttrich
im bem Hefte S_ 21) deutet sie auf überwundene Heidenfürsten,
was bei dem langen Zwischenraume zwischen der Unterdrückung des
Heidenthums und der Stiftung dieser Glasgemälde wohl nicht wahr-
scheinlich ist. Eher sind die Namen aus irgend einer Diimonologie
genommen. Auf I-leidenfürsten könnte man vielleicht" die gekrönten
Gestalten deuten, welche an den uralten Statuen des Kaiser Otto I. u. IL,