Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Metallarbeiten. 
Schriften, besonders derjenigen, welche bei den öffent- 
lichen Festen auf den Altäiren und auf den Pulten der 
geistlichen Sänger lagen, gehörte auch dass der Einband 
mit Gold, edeln Steinen, antiken Cameen oder endlich 
mit Elfenbeinreliefs geschmückt war  
Sehr fruchtbar war das ganze Mittelalter an Metall- 
arbeiten aller Art; die Kirche liebte den Glanz der 
edlen Metalle und die Frömmigkeit der Reichen zog diese 
Werthvollen Gaben vor. Nach alten Verzeichnissen und 
bei Berücksichtigung desjenigen, was von diesen, allen 
Angriffen des Eigennutzes und des Bedürfnisses vorzugs- 
weise ausgesetzten Werken noch übrig geblieben ist, 
können wir nicht zweifeln, dass alle begüterten und be- 
günstigten Kirchen grosse Schätze dieser Art besassen  
Man fertigte nicht bloss die kleineren Geräthe aus edeln 
Metallen, sondern bekleidete auch die Altäre mit Tafeln 
und Vorsätzen in getriebenem Golde ggf), und pflegte, be- 
sonders in manchen Gegenden, die Reliquien der Heiligen 
in grossen Schreinen zu bewahren, die in Form einer 
Kirche gestaltet mit Figuren in Goldblech und mit Orna- 
menten in Email reich verziert waren  Auch die schwere 
4') Eine auserlesene Sammlung 
Domschatze zu Trier. 
solcher Einbände 
findet 
sich 
im 
H) Ich enthalte mich, die Nachweisungen, welche in Kugleüs 
Handbuche (2. Ausg. 1848) gegeben sind, zu wiederholen und werde 
nur Einzelnes herausheben oder dort nicht Aufgenommenes nachtragen. 
im") Die bedeutendste erhaltene Altartafel ist die von Kaiser 
Heinrich II. im Dome zu Basel gestiftete. Vgl. Kuglers Museum 
1837. S. 114. 
1-) Dass sie am Niederrhein noch jetzt häuiig sind, ist schon 
oben angeführt. In Frankreich scheinen sie besonders in der Diöcese 
von Limoges üblich gewesen zu sein. Nach der (von du Somerard 
in der hist. de Part au moyen äge angeführten) Versicherung des 
Abbe Texier lässt sich daselbst die Zahl der vorhanden gewesenen
	        
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