Elfenb einarbeiten,
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in Saumur um 985 grosse Teppiche mit bildlichen Dar-
Stellungen in seinem Kloster weben, wie dies eine da-
bei erzählte Anekdote ausser Zweifel Setzt 51:1 Bald
arbeiteten die Klöster nicht bloss für ihren eigenen Ge-
brauch, sondern auch für den Handel. Namentlich im
Poitou scheinen schon im 11. Jahrhundert grössere Fa-
briken bestanden zu haben, wenigstens bestellt der Bi-
schof von Vercelli im Jahre 1025 bei dem Grafen
Wilhelm von Poitou ein „tapetum mirabile", welches
dieser zusagt, wenn er ihm Länge und Breite angegeben
haben werde, und bald darauf bietet derselbe Graf dem
Könige von Frankreich bei einer Unterhandlung über ein
gemeinschaftliches Unternehmen neben einer Summe baaren
Geldes hundert Stücke Tapeten anfi-i). Es liegt in der
Natur der Sache, dass diese mechanische Arbeit dem
Style der Zeichnung, der sich in der freieren Kunst aus-
gebildet hat, folgt, und dass sie, selbst bei höchster
technischer Vollendung, hinter den gegebenen Vorbildern
zurückbleibt. Dieser Abstand ist aber um so grösser, je
weiter die Kunst in lebendiger Darstellung vorgeschritten
ist, und War daher im früheren Mittelalter ziemlich gering,
so dass die allerdings kleine Anzahl älterer Werke dieser
Art ohne Bedenken mit unter den Belegen für den jedes-
maligen Styl in Betracht kommt.
Die Uebung in Elfenbein zu schneiden war sehr
verbreitet, und fand vielfache Anwendung bei Crucifixen,
Statuen, Hausaltären, auch bei kleinen Reliefs auf Bücher-
deckeln. Denn zu der würdigen Ausstattung der heiligen
Martene et Durand Amplissima colleclio V. col. 1106 und
1107. Die ganze mehrfach interessante Stelle ist in beiden anga-
führten Werken von Jubinal abgedruckt.
S. wiederum die Belege bei Jubinal und Emeric David u. a. 0.