Stickerei.
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auch
in
den
Rheingegenden ,
in
der
Diöcese
Köln
ein-
heimisehg).
Ein andrer Nebenzweig der Malerei, die Tepp 1c h-
Weberei und Stickerei, war im Mittelalter sehr be_
liebt und häufiger als in unsern Tagen angewendet. Man
trug gestickte Kleider, in früherer Zeit mit weitläuftigen
Figurendarstellungen, später mehr mit Wappen, schmückte
Altäre, Chorstühle und die Wände oft ganzer Kirchen
mit 'l'eppiehen, brauchte sie als Vorhänge oder Kissen,
bekleidete damit die Gemächer in den Schlössern der
Grossen um die Kälte der steinernenMauern abzuwenden,
und führte sie im Kriege zur Bereitung von Sitzen und
1124) auf einem Bücherdeckel, in anbelender Stellung vor dem
h. Nicolails von Myra, mithin wahrscheinlich bei seinem Leben in
Email dargestellt sei (IV. 68 a. a. O.) Vgl. überhaupt L. Dussieux,
recherches sur l'histoire; de 1a peintnre sur email, 1842. Näheres wird
des Abbe Texier: Essai sur les argentiers et emailleurs de Limoges,
den ich noch nicht gesehen, enthalten. Die Grabplatte des Gottfried
Plantagenet, Grafen von Anjou (Gemahls der Mathilde und Vaters
Heinrichs II. von England), früher in St. Julien zu Mans jetzt im
Museum daselbst, unstreitig bald nach seinem Tode (1150) gearbeitet,
hat die Figur in ganzer Lebensgrösse in farbigem Email (Stothard,
Monumental effigies, pl. In St. Maurice in Angers war ein ähn-
liches Grabmal eines Bischofs v. J. 1149, das aber in der Revolution
zerstört ist, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass mehrere andere
ähnliche Werke, wegen ihres Metallwerthes dasselbe Schicksal ge-
habt haben. (Annal. archeol. VII. p. 202.)
4) Am Niederrhein kommen grosse Heiligeuschreine mit reicher
plastischer llietallarbeit und mit Verzierungen in Enrail sehr häulig
vor, und es ist daher wahrscheinlich, dass auch hier, etwa in Köln,
eine Fabrikation dieser Art betrieben wurde. In dem reichen
Schutze alter Kirchengefässe, Welche im königl. Schlosse zu Hannover
aufbewahrt werden (vgl. ihre Beschreibung in J. H. Jungii, Dis-
quisitio antiquaria de reliquiis, acc. Lipsanographia sive Thesaurus
reliquiarum etc. Hannover 1'783) findet sich auf einem kleinen Beli-
quienkasten, anscheinend aus dem 13. Jahrln, die Inschrift Eilbertus
Colonionsis me fecit, welche jene Vermuthung bestätigen dürfte.