334
Das
wahre
Geh eimniss
der
M eister.
gewährte, und so dem bewegten Leben seine Form-
geSßtZe ablauschten, sie in dem ruhigen Elemente der
Architektur zur vollendeten Gestalt ausprägten. Dies war
das Geheimniss jener alten Meister, ein wahres, ihnen
selbst unbewusstes, nicht ein willkürlich verschwiegenes
Mysterium, das ihren Nachfolgern entschwand, während
sie die leeren Hülsen zurückbehielten, das auch ebenso
wenig wiedergefunden werden, als jene Zeit mit allen
ihren Bedingungen zurückkehren wird. Auch die Werke
dieser Meister sind daher nur das Abbild einer vergangenen
Zeit, aber das verklärte, von den Zufälligkeiten der Ge-
schichte gereinigte Abbild einer bedeutenden, im Ent-
wickelungsgange des menschlichen Geschlechtes hoch-
wichtigen Zeit. Sie theilen dies Loos mit denen der
Griechen und haben wie diese eine ewige Wahrheit und
Schönheit, haben vor ihnen aber noch den Vorzug, dass
sie der Ausdruck christlicher Gefühle sind, die, wenn
auch in etwas anderer Färbung, immer bestehen, immer
verstanden und Anklang finden werden, um so mehr je
mehr das Christenthum seinen weltgestaltendeil Beruf er-
füllt haben wird.