Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Das 
wahre 
Geh eimniss 
der 
M eister. 
gewährte, und so dem bewegten Leben seine Form- 
geSßtZe ablauschten, sie in dem ruhigen Elemente der 
Architektur zur vollendeten Gestalt ausprägten. Dies war 
das Geheimniss jener alten Meister, ein wahres, ihnen 
selbst unbewusstes, nicht ein willkürlich verschwiegenes 
Mysterium, das ihren Nachfolgern entschwand, während 
sie die leeren Hülsen zurückbehielten, das auch ebenso 
wenig wiedergefunden werden, als jene Zeit mit allen 
ihren Bedingungen zurückkehren wird. Auch die Werke 
dieser Meister sind daher nur das Abbild einer vergangenen 
Zeit, aber das verklärte, von den Zufälligkeiten der Ge- 
schichte gereinigte Abbild einer bedeutenden, im Ent- 
wickelungsgange des menschlichen Geschlechtes hoch- 
wichtigen Zeit. Sie theilen dies Loos mit denen der 
Griechen und haben wie diese eine ewige Wahrheit und 
Schönheit, haben vor ihnen aber noch den Vorzug, dass 
sie der Ausdruck christlicher Gefühle sind, die, wenn 
auch in etwas anderer Färbung, immer bestehen, immer 
verstanden und Anklang finden werden, um so mehr je 
mehr das Christenthum seinen weltgestaltendeil Beruf er- 
füllt haben wird.
	        
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