Grundzahlen.
317
mehrfals sieben sein, die Pfeiler einer Reihe sind in den
grösseren nordischen Kirchen meistens nicht unter sechs
und nicht über zwölf. Die Fenster richten sich nach
den Pfeilern und Gewölbfeldern und bei den feineren
Gliederungen kommen so mannigfache Abtheilungen vor,
dass man sie willkürlich begränzen kann. Lässt man
nun bei den Polygonseiten "die Alternative zwischen ihrer
Zahl und der des Polygons, erlaubt man sich den Anfangs-
und Endpunkt der Pfeilerreihe verschieden zu bestimmen,
so ist es freilich nicht schwer Uebereinstimmungen zu
finden. Man kann aber unmöglich annehmen, dass dieses
Zahlenspiel den Architekten beschäftigte und dass er
sich dadurch bei Anlage und Ausführung des Ganzen be-
schränken lassen.
Auf die Dimensionen des Gebäudes, von denen
die Wirkung desselben abhing, auf Länge, Breite
Höhe und Pfeilerabstand und auf ihre Verhältnisse zu
einander, fand diese Grundzahl ohnehin keine Anwen-
dung, hier kann nur von einem Grundmaasse die
Rede sein, d. h. davon, dass ein bestimmtes, am Gebäude
angewendetes Maass als Einheit behandelt und danach
entweder durch Multiplication oder durch Bruchtheilung
die anderen Dimensionen begränzt wurden. Dies findet
sich nun in der That oft, in de? Art, dass die Meister
eine Maassbestimmung, etwa den Pfeilerabstand oder
die Breite des Mittelschiffes, bei den anderen Maassen
dergestalt benutzten, dass diese einen einfachen Bruch
oder eine ebenso einfache Multiplication jener Einheit
darstellen. Allein ebenso deutlich zeigt sich auch, dass
sie hierbei von keinem symbolischen Zahlenspiele und
keiner ein für allemal festgestellten Regel ausgingen,
sondern nur die durch die Natur der Verhältnisse im