Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Freiniauierigsche 
Lehren. 
Stürmen ihre .Wirksamkeit reger erhalten; in den Kämpfen 
der Häuser Lancaster und York seien sie Anhänger des 
letzten 
und 
führten 
daher 
die 
weisse 
Rose 
unter 
ihren 
Emblemen; später hätten sie der Reformation Widerstand 
entgegengesetzt, und zur Zeit der Republik im Interesse 
der Monarchie und nachher noch lange für die Rechte der 
vertriebenen Stuarts gewirkt. Endlich gegen das Ende 
des 17. und im Anfange des 18. Jahrhunderts hätten sie 
sich von dem zunftmässigeil Scheine und von 'den Be- 
ziehungen auf die Werkmaurer gereinigt, um sich zuletzt 
(1717) als eine freie Gesellschaft mit allgemein mensch- 
lichen Zwecken zu constituiren, wozu namentlich die 
Ausgleichung der Unterschiede unter den Menschen und 
des religiösen Streites, und die Herstellung einer brüder- 
lichen Eintracht der ganzen Menschheit gehört habe. Die 
aus dem Bauwesen entlehnten technischen Ausdrücke 
wären dabei nur als Gleichnisse und Geheimsprache be- 
nutzt, um sowohl das Verhältniss des Schöpfers zur Welt, 
als auch die eigene philanthropische Thätigkeit der Brüder 
anzudeuten. Dies waren die Freimaurergesellschaften, 
die sich von England aus über das ganze westliche 
Europa verbreiteten und (wiewohl in sehr verminderter 
Bedeutung) noch bis heute bestehen. 
Soweit die geschichtliche Darstellung der Freimaurer, 
welche aber, wie gesagt, auch ausserhalb ihres Kreises 
nachgesprochen worden ist. Man erkennt in ihr die Zeit 
ihrer Entstehung. Bekanntlich hatte das Jahrhundert der 
s. g. Aufklärung eine seltsame Vorliebe für geheime 
Gesellschaften. Es hing mit dem Materialismus dieser 
Zeit zusammen, dass man sich das Walten des Geistes 
nicht ohne bestimmte äussere Formen denken konnte. 
Man erklärte daher das grosse Mysterium durch kleine
	        
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