Freimaurerische
Lehra
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die
Zll
Maurer
York
versammelt und
hier
die Geschichte
ihrer ehrwürdigen Kunst und die Gesetze ihres Vereins
urkundlich aufzeichnen lassen. Durch diese s. g. Yorker
Constitutionii) habe die englische Maurerei eine
Quelle besessen, welche sie vor Entartung bewahrte und
in ihrer stillen Wirksamkeit erhielt. Von ihr sei dann
der Gedanke ausgegangen, bei einzelnen Bauunterneh-
mungen die Laien zu jenen grossen Verbrüderungen zu
vereinigen, deren ich oben in Beispielen aus Frankreich
und besonders der Normandie gedacht habe. In Deutsch-
land finden wir dieses allgemeine, begeisterte Zuströmen
aller Stände des Volkes nicht; dagegen sollen hier, nach
der Voraussetzung dieser freimaurerisehen Schriftsteller,
die Stifter der Bauhütten ihre Ansichten aus den englischen
Logen entlehnt haben, mit welchen sie daher die Ver-
fassung, die Sorge für strenge Reinheit der Sitten und
endlich gewisse abweichende und reinere Religionslehren
gemein gehabt hätten. Diese letzten hätten sie jedoch,
um-Verfolgungen zu entgehen, in tiefstem Geheimnisse
bewahren müssen, und desshalb nicht gestattet, dass sie
aufgezeichnet wurden, indessen hätten die Mitglieder der
Hütte ihre Opposition gegen das Papstthum und gegen
die rohe, in sinnlicher Pracht schweigende Geistlichkeit
gern in versteckten Zeichen angedeutet, woher sich denn
manche Bildwerke erklären, in denen Mönche oder Priester
verspottet und selbst heilige Handlungen in Karrikaturen
behandelt werden. In Deutschland wären darauf diese Ge-
Seilschaften allmälig erloschen und die letzten Glieder
derselben hätten ihr Geheimniss mit in's Grab genommen;
in England dagegen Wäre unter stärkeren politischen
i) Heldmann a. a. O. S. 129 H. und Krause, die
Kunsturkxmden der Freimaurer Brüdcrschaft I. 546 (f.
drei
älleslen