Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Die 
Bauhütte. 
Dreiecken zusammengestellt sind, und man muss sich 
hüten, diesem unschuldigen Handwerksgebrauche irgend 
eine mystische Bedeutung unterzulegeng). 
In dieser Form bestanden die Bauhütten in Deutsch- 
land noch lange, und weit über die Gränzen des Mittel- 
alters hinaus. Im Jahre 1563 fanden Versammlungen zu 
Basel und Strasburg statt, deren Resultat eine neue 
Redaction der Ordnung war, welche als Steinmetz- 
recht oder Bruderbuch gedruckt und an die verschie- 
denen Hütten vertheilt wurde H). Im Anfange des 
vorigen Jahrhunderts erschienen diese Verbindungen noch 
so bedeutend, dass ein Reichstagsbeschluss vom Jahre 
1707 mit Beziehung darauf, dass Strasburg vom deutschen 
Reiche losgerissen war, die Verbindung der deutschen 
Bauleute mit dieser Haupthütte aufhob. Noch später, im 
Jahre 1731, beschäftigte sich der Reichstag wiederum 
mit den Hütten, indem er ihnen untersagte, ihre neuauf- 
zunehmenden Mitglieder zur Verschwiegenheit zu ver- 
eiden; eine polizeiliche Maassregel, zu welcher vielleicht 
die damals schon verbreitete Freimaurerei Veranlassung 
gab. Inzwischen bestanden doch noch bis an unsere 
Tage an mehreren Orten, in Köln, Basel, Zürich, Ham- 
burg und Danzig, Steinmetzbriiderschaften, welche die 
Ordnung vom Jahre 1563 beobachteten. Die Zeit ihrer 
Entstehung und ihres Aufhörens fällt daher mit der der 
übrigen Zünfte zusammen, und wir finden auch in dem 
 Wie dies bekanntlich v. Hämmer in seinem: Mysterium Ba- 
phomelis revelatum (Filndgruben des Orients Bd. Vl. Heft l) gethan, 
der überall Zeichen eines von dem Templerorden ausgehenden ruch- 
losen, gnostischen Götzendienstes wittert, doch von Raynouard im 
Journal des Savans (vgl. Hermes 1819, 4. Stück), Münter u. A. 
vollständig widerlegt isl. 
H) Heldmann a. a. O. S. 254 1T.
	        
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