Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

in 
den 
Gebäuden 
selbst. 
295 
Centula in der heutigen Picardie sein, welche Angi- 
bert, der Günstling Karls des Grossen mit reicher Unter- 
stützung dieses seines Gönners neu erbaute, wenn wir 
der von ihm hinterlassenen Urkunde, die sein Lebens- 
beschreiber uns mittheilt, unbedingt trauen dürften. Diese 
Schrift ist nämlich eine Art von geistlichem Testament 
und bezweckt genaue Vorschriften für den bei den Chor- 
gesängen zu beobachtenden Ritus zu ertheilen. Er be- 
ginnt dabei mit der Beschreibung der Anlage und der in 
den verschiedenen Altären niedergelegten Reliquien, spricht 
es nun ausdrücklich aus, dass er zur Ehre der heili- 
gen Dreieinigkeit, als der Grundlage unseres Glau- 
bens, drei Hauptkirchen errichtet habe, und deutet in der 
weiteren Beschreibung eine fernere Anwendung der Drei- 
zahl an. Das ganze Kloster bildet ein Dreieck und drei- 
hundert Mönche sollten darin wohnen. Die Zahl der von 
zu unterrichtenden 
ihnen 
Knaben 
setzt 
81' zwar 
auf hun- 
dert fest, aber sie werden in drei Schulen vertheilt, von 
denen zwei je drei und dreissig Schüler und nur die dritte 
vier und dreissig enthalten soll. Innerhalb jener Kirchen 
bezeichnet er bald drei, bald dreissig Altäre, drei Ciborien, 
drei Lectorien. Diese Gebäude selbst sind zwar nicht 
auf uns gekommen, wohl aber giebt Mabillon nach einem 
alten Manuscripte eine Ansicht der ganzen Anlage , und 
diese zeigt deutlich, dass die Symbolik auch hier keinen, 
oder doch nur einen sehr untergeordneten Einfluss hatte. 
Die Hauptkirche ist eine Basilika mit einem Kreuzschilfe 
und einem demselben ähnlichen Vorbau, die beiden an- 
deren Kirchen sind ebenfalls in gewöhnlicher Form, und 
selbst die dreieckige Gestalt des Klosters ist strenge g-e- 
nommen nicht vorhanden. Die Hauptkirche bildet nämlich 
ihrer Länge 
in 
eine Seite 
der Klosteraulage 5 
zwei andere
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.