in
den
Gebäuden
selbst.
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Centula in der heutigen Picardie sein, welche Angi-
bert, der Günstling Karls des Grossen mit reicher Unter-
stützung dieses seines Gönners neu erbaute, wenn wir
der von ihm hinterlassenen Urkunde, die sein Lebens-
beschreiber uns mittheilt, unbedingt trauen dürften. Diese
Schrift ist nämlich eine Art von geistlichem Testament
und bezweckt genaue Vorschriften für den bei den Chor-
gesängen zu beobachtenden Ritus zu ertheilen. Er be-
ginnt dabei mit der Beschreibung der Anlage und der in
den verschiedenen Altären niedergelegten Reliquien, spricht
es nun ausdrücklich aus, dass er zur Ehre der heili-
gen Dreieinigkeit, als der Grundlage unseres Glau-
bens, drei Hauptkirchen errichtet habe, und deutet in der
weiteren Beschreibung eine fernere Anwendung der Drei-
zahl an. Das ganze Kloster bildet ein Dreieck und drei-
hundert Mönche sollten darin wohnen. Die Zahl der von
zu unterrichtenden
ihnen
Knaben
setzt
81' zwar
auf hun-
dert fest, aber sie werden in drei Schulen vertheilt, von
denen zwei je drei und dreissig Schüler und nur die dritte
vier und dreissig enthalten soll. Innerhalb jener Kirchen
bezeichnet er bald drei, bald dreissig Altäre, drei Ciborien,
drei Lectorien. Diese Gebäude selbst sind zwar nicht
auf uns gekommen, wohl aber giebt Mabillon nach einem
alten Manuscripte eine Ansicht der ganzen Anlage , und
diese zeigt deutlich, dass die Symbolik auch hier keinen,
oder doch nur einen sehr untergeordneten Einfluss hatte.
Die Hauptkirche ist eine Basilika mit einem Kreuzschilfe
und einem demselben ähnlichen Vorbau, die beiden an-
deren Kirchen sind ebenfalls in gewöhnlicher Form, und
selbst die dreieckige Gestalt des Klosters ist strenge g-e-
nommen nicht vorhanden. Die Hauptkirche bildet nämlich
ihrer Länge
in
eine Seite
der Klosteraulage 5
zwei andere