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Symbolik
der
Architektur
ander ,
um die
neigen sich aber hinten zur Rundung (in conum)
Einheit der Kirche anzudeuten. Die Steine sind
viereckig, nach der Quadratur der Tugenden, in Weis-
heit, Stärke, Mässigung und Gerechtigkeit. Ihre Politur
bedeutet die Reinigung der Heiligen durch die Duldung
der Trübsale. Ihre Lage ist verschieden; einige tragen
und werden getragen, sie sind die Mittelmässigen (me-
diocres in ecclesia), andere, indem sie unmittelbar auf
den Fundamenten aufliegen, gleichen den Prälaten, als
den Trägern der Kirche. Der Kitt, der sie verbindet,
ist die Liebe; wenn sie verbunden sind, hört man Hammer
und Axt nicht mehr, weil in Zukunft die Verfolgung
keine Stelle lindeti"). Die Säulen bedeuten die Apostel
und Kirchenväter, welche im Glauben und in Werken
kräftig emporstreben; die Thüre, wenn nur eine , ist
der Herr, nach seinem eignen Gleichnisse; sind mehrere,
so gehen sie wieder auf die Kirchenfürsten, durch welche
dem Volke der Zugang zum Heiligsten wird. Die Fen-
ster, welche Regen und Wind abhalten und das Sonnen-
licht einlassen, weisen auf die heiligen Schriftsteller hin;
sie sind innerlich breiter, weil der innere, mystische Sinn
umfassender ist als das buchstäbliche Verständniss. Sie
bedeuten aber auch die körperlichen Sinne, äusserlich
beengt (coarctati) , damit der Tod und die Vanitas, die
Eitelkeit der Welt, nicht eingehen, innerlich sich er-
weiternd, damit wir an geistigen Dingen uns erfreuen.
Sie sind unten viereckig, weil die Lehrer der Gläubigen
vierfacher Tugend bedürfen (debent quadrari in virtutibus),
oben rund, um Gott in Vollkommenheit zu dienen. Sie
sind nicht alle gleich, sondern grösser und kleiner, weil
Quod in futurum non habebit Iocum persecutio.
erwähnten Schrift des angeblichen Rlagisters Petrus.
So
der