Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

der 
gothischen 
Baukunst. 
289 
und Schweden, und das; auch im vorgothischen Style 
flache Dächer üblich sind. Vielmehr können wir die Sitte 
spitzer Dächer in unsern Gegenden umgekehrt als eine 
Folge des gothischen Styls und eine wegen manche.- 
häuslichen Bequemlichkeiten beibehaltene Gewohnheit an- 
sehen. Viele haben den gothischen Styl aus der Nach- 
ahmung des bei den Arabern schon früher angewendeten 
Spitzbogens erklären wollen 54). Allein die gänzliche Ver- 
schiedenheit aller übrigen Formen des gothischen Styls 
und selbst der Anwendung des gSpitzbogens, sowie auch 
der Umstand, dass dieser Styl vom nördlichen Frankreich 
und Deutschland ausgehend sich dem Süden erst später 
mittheilte, widersprechen dieser Annahrnei-mk). Andere 
haben denn endlich an eine Nachahmung des Laub- 
gewölbes und der hohen Stämme unserer Wälder oder 
wohl gar jener celtischen Haine, in welchen der mystische 
Dienst der Druiden gefeiert wurde, gedachtwii). Diese 
Behauptung schliesst sich in der Thati an eine charak- 
teristische Eigenthümlichkeit des gothischen Styls an, an 
die unverkennbare Aehnlichkeit mit vegetabili- 
sehen Formen, aber sie widerspricht der Geschichte, 
da jener Cultus des Hains zu der Zeit, als unser Styl 
entstand, seit Jahrhunderten vergessen war, und da auch 
 Ich nenne nur Hirt (Ren. von Niüntefs Sinnbildern in den 
Bei-l. Jahrb. f. wissensch. Kritik); Stieglitz (Altd. Baukunst S. 69, 
Welcher jedoch später davon zurückgekommen scheint und in der 
Gesch. d. Bank. S. 366 nur eine sehr geringe Einwirkung des Ara- 
bischen annimmt) Lenormant und Caumont (Hist. somm. de PArch. 
1838. S. 128). Eine Widerlegung dieser Ansicht bei Bnd. NVieg- 
mann, über den Ursprung des Spitzbogenstyls, Düsseldorf 1842. 
Hv) Vgl- 
III. 
371. 
III. 
m") Chateaubriand, Itiuäraire, 
3811 
und 
andere 
unzählige
	        
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