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Abweichende
Formen.
Säulengängen, welche an den Häusem entlang liefen und
den Verkehr des Kleinhandels begünstigten. Da hier
der Pfeiler des einen Hauses mit dem des benachbarten
verschmolz , so lag hierin eine Veranlassung zu überein-
stimmender Bildung des Ganzen, und die Säulenhallen er-
schienen daher, ungeachtet der Verschiedenheit der ein-
zelnen Häuser, als ein Ganzes, als ein horizontales Band,
das kräftiger als das Basament der Kirchen die verticalen
Architekturen zusammenhielt. Diese Pfeiler beförderten
aber auch eine regelmässige Gliederung der oberen Theile,
indem man nun die Fensterpfosten über den Pfeilern
stärker und nach innen kräftiger machte, so dass sie
durchlaufende senkrechte Abtheilungen bildeten, zwischen
denen die Fenster selbst mit ihren kleineren Pfosten nur
als eine Füllung erschienen. Reichere städtische Häuser
nahmen noch mehr den Schmuck der Kirchen oder Schlösser
an; sie wurden mit Erkern und Thürmchen, mit Zinnen
und Maaswerk ausgestattet und man iindet einzelne Häuser,
deren Facaden, in Stein ausgeführt, durchweg aus schlan-
ken, gegliederten Stäben bestehen, welche zwischen den
Fenstern in die Höhe steigen, oberhalb derselben zu
Spitzbögen oder zu verwandten, sich durchkreuzenden
Figuren zusammenlaufen und endlich am Giebel als Spitz-
säulchexi aufstrebenii). In anderen Gegenden wurden zwar
die Bürgerhäuser fortwährend in Fachwerk errichtet, da-
für aber an den Holzbalken mit reichem geschmackvollen
Schnitzwerk, mit mancherlei bildlichen Verzierungen,
Statuen, oder Karyatiden ausgestattetfm)
Sehr elegante Beispiele
Moller Denkmäler l. Taf. 62.
solcher
Bauten
Danzig.
Vergl.
Vergl.
des
Bötticher Holzarchitektur