Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Abweichende 
Formen. 
Verbindung auf einfachen oder gekuppelten Säulchen 
Gruppen bildete, und so die ganze Breite der Faeade 
mit reichem Schmuck belebte und in senkrechten Ab-I 
theilungen gliederte. Die Säle nahmen hier oft die Höhe 
von zwei Stockwerken der Gallerien und der aus diesen 
zugänglichen kleineren Gemächer einig], so dass in ähn- 
licher Weise, wie Nebenschilfe und Emporen neben dem 
Hauptschiffe der Kirchen, sich höhere und niedrigere 
Räume zu einem Ganzen verbanden, das also auch hier 
wie in der Kirche aus Gruppen ungleicher Theile zu- 
sammengesetzt war. 
Noch deutlicher spricht sich der Charakter des Mittel- 
alters in der städtische n B aukunst aus'm). Die 
Bürger der alten Welt legten ihre Wohnungen auf ge- 
räumiger Fläche an, um zwischen niedrigen Gemächern 
einen Hofraum zu gewinnen, auf dem das häusliche Leben 
unter freiem Himmel verging. Die Städte des Mittel- 
alters mussten dem angreifenden Feinde möglichst wenig 
Mauer darbieten; ihre Bewohner drängten sich daher in 
engen Räumen zusammen, und mussten, ohnehin durch 
Klima und Sitte mehr auf die Stube angewiesen, sich nach 
oben ausdehnen. Zugleich erforderte sowohl die Siche- 
rung gegen Strassenkämpfe als die Abgeschlossenheit 
der Familie, dass die Häuser ihre schmale Seite, den mehr 
oder weniger hohen und spitzen Giebel, nach aussen 
wendeten. Die tiefen Zimmer, welche durch diese Anlage 
entstanden, bedurften daher, besonders im unteren Stock- 
a) S0 scheint es, nach den im Inneren erhaltenen Halbsäulen, im 
Palast zu Goslar gewesen zu sein und so war es im Crosby-Hull 
in London (Britton V01. 4). 
H) [interessante Nachrichten über Städteanlagen des 12. und 13. 
Jahrh. in mehreren Gegenden des westlichen Frankreichs in den 
Annales archeologiqnes. V01. 4. pag. 161. IT. und Vol. 6. pag. 71 K.
	        
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