Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Der 
gothisclne 
Styl. 
Style nicht zu; da man überall an Bögen, Pfeilern und 
Maasssverk gebrochene Linien hatte, so bedurfte auch der 
Chor einer polygonen Gestalt. Auch die Wölbung 
führte auf eine solche; die Rippen, welche man. der 
Gleichförmigkeit und Haltbarkeit wegen auch in der Chor- 
nische anwendete, forderten grade Grundlinien für ihre 
dreieckigen Felder. Die einfachste Form war daher, dass 
man dem Chorschlusse drei Seiten gab, von denen die 
mittlere der Facade parallel war, die beiden anderen als 
Abschrägungen erschienen. Da aber die Gewölbrippen 
dieser drei Seiten in einen Schlussstein zusammenliefen, 
welcher einer Widerlage aus der Richtung des Lang- 
hauses bedurfte, so musste man diesen drei Seiten noch 
zwei andre hinzufügen, jedoch in einer Flucht mit den 
Seitenmauern der Vorlage, deren Gewölbrippen dannjenen 
des Chorsehlusses entgegenstrebten, mit ihnen im Cen- 
trum des Polygons zusammentrafen und eine strahlenför- 
mige Wölbung bildeten. Die Chemische bestand daher 
wenigstens aus fünf Seiten, wenn auch nur drei den 
eigentlichen Abschluss gaben, und umfasste nothwentlig 
mehr als einen Halbkreis. Man nahm sie gewöhnlich aus 
dem Achteck. Bei dem Sechseck wurde die mitt- 
lere Seite zu breit, der Abfall der beiden anderen zu 
steil, die Wölbung unbequem; es kommt daher nur selten 
vor. Zuweilen findet man aber auch den Chorschluss 
m), zuweilen noch 
musste immer die 
mit fünf Seiten aus dem Zehneck 
künstlichem Constructionenfwk). Nur 
Stadlkirche 
 Elisabethkirche zu Marburg, S. Arnual bei Trier, Stadtkirche 
zu Naumburg, Münster in Ulm. 
"Ü Z. B. die Wiesenkirche zu Soest, wo die Chornische aus 
sieben Seiten des Zehnecks zusammengesetzt ist, so dass sie sich in 
ihrem Innern erweitert.
	        
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