Fenstergliederung.
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Spitzbogen verbunden waren und somit eine selbststän-
dige kleine Areade bildeten, so deuteten diese Einschrä-
gungen sehr passend das Innere dieser Arcaden, ganz
entsprechend der Pfeilergliederung des Schiffes und selbst
der Einrahmung des Fensters, an. Indessen wurde bei
diesen grösseren Theilen die Schräge durch einen Rund-
stab begränzt, während sie hier ohne solche Gränze blieb
und die Höhlung sich gleichsam ohne Halt verlief. Dies
War bei der kleinen Dimension nicht auffallend, und es
knüpfte sich daran ein fruchtbarer neuer Gedanke. Man
konnte nämlich jene schrägen Plättchen, eben weil sie
keine feste Begränzung hatten, auch als sich ablösend,
gleichsam abblätternd, denken, besonders an der Stelle,
wo der Kernstab selbst eine Biegung erhielt. Man liess
sie daher in diesen kleinen Arcaden an dem senkrechten
Theile des Pfostens fest anliegen, dagegen über dem
Kapitale desselben, wo der Spitzbogen anhob, dergestalt
sich ablösen, dass sie im Innern desselben die Gestalt
eines Kleeblattes erhielten, so dass sie sich auf jeder
Seite des Bogens mit einer Spitze einwärts senkten, dann
aber wieder zu einem obernBlatte emporstiegen und sich
oben an die Innenseite des Spitzbogens anlehnten
Dies gewährte mehrfache Vortheile. Denn nun trat die
Gestalt des Spitzbogens schärfer hervor, der Rundstab
zeigte sich als der eigentliche Kern des ganzen Gebil-
des, jener Kleeblattbogen schien den Spitzbogen zu
stützen und diese reiche, nach innen gewendete Form
gab der kleinen Arcade den Charakter eines selbststän-
digen Theiles. Zugleich hatte man durch diese bessere
Gliederung des Plbstens auch ein Mittel gefunden, die
Vgl.
oben
das
dreitheilige Fenster.
abgebildete
151: