Das
Innere.
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schwächeren
Pfeilern
fort.
Hiemit
hörte
denn
auch
das
frühere System der Abtheiluug des Langhauses durch
die Wiederholungen des Mittelquadrates gänzlich auf,
da weder die Gewölbe noch die Pfeiler diese Quadrate
markirten. Hätte man auch die halbe Quadratseite als
das Maass des Pfeilerabstandes beibehalten, so dass jeder
drittePfeiler in eineQuadratecke fiel, so waren diese Pfei-
ler doch nicht mehr von den andern unterschieden und
mithin nicht bezeichnend. Man ging aber auch allgemein
bald von diesem Maasse ab, welches keine Vortheile bot
und eine schwerfällige und kostspielige Häufung der
Pfeiler, sowie eine allzusteile Form der Bögen herbei-
führte. Man nahm vielmehr den Pfeilerabstand zwar
kleiner als die Breite des Mittelschiffes, aber grösser als
die Hälfte derselben, ohne dass sich eine feste Regel
dafür bildete, welche den Architekten an freier Berück-
sichtigung seines Materials und sonstiger Verhältnisse ge-
hindert hätte. Er übersteigt oft die Hälftenur um Weniges,
und erreicht selten zwei Drittel jener Breite. Auf diese
Weise bildeten also die einzelnen Abtheilungen, sowohl
im Haupt- als in den Seitenschiifen nicht Quadrate, son-
dern Rechtecke. Ich habe schon oben bemerkt, wie die
schmalere Form der Gewölbfelder das pulsirende Leben
der Gewölbe steigerte und beschleunigte, weil die Be-
Wegung sich öfter Wiederholte und unter spitzerem Win-
kel, also mit grösserer Kraft, von den Wänden ausging;
dasselbe trat nun durch die Veränderung des Pfeiler-ab-
Standes in Beziehung auf die Perspective ein. Jedes
zusammenfallen der Dimensionen in den Abtheilungcn der
Länge mit denen der Breite des Raums giebt für die
Uebersicht einen Haltpunkt; das Auge ist (lüfßll diese
Uebereinstimmung beruhigt, während ein incommezisurables
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