Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

Ornamentik. 
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Ordnung und Klarheit, ein feines Schönheitsgefühl. Oft 
aber wuchert auch der Reichthum in wilder phantasti- 
scher Weise; fabelhafte Thiere mischen sich hinein und 
verschlingen sich mit langgedehnten Hälsen, Vögel  in 
umgekehrter Stellung bilden die Ecken, Masken und dia- 
bolische Gestalten die Mitte. Man sieht, diese Meister 
sind die Nachkommen jener karolingischen Miniaturen; 
was sonst im Buche verborgen war, tritt in Steinschrift 
zu Tage, und ebenso wie dort contrastirt die Feinheit 
des Arabeskengefühls mit der Rohheit der natürlichen 
Gestalten. 
Die Säulenstämme sind bald mit flacher, bald mit 
kräftigerer Sculptur verziert und variiren das Thema der 
Kannellur oder des Edelsteins. Oft sind sie von Blumen- 
gewinden bedeckt oder umschlungen, oft von Bändern, die 
sich dann in gradlinigen oder abgerundeten Rauten durch- 
schneiden  Zuweilen sind sie ganz mit spitz hervor- 
tretenden Prismen besetzt, wie aus Brillanten zusammen- 
gefügt, oder mit Zickzacklinien oder mit Sternchen be- 
deckt w). Die senkrechte Kannellur, der antiken ähnlich, 
findet sich vor, aber selten x33), häufiger ist die gewun- 
dene, so dass der Stamm wie aus mehreren feinen 
Stämmen zusammengedreht erscheint  Damit verwandt 
ist eine andere, nicht ganz selten vorkommende Form, 
Wo die Säule aus vier dünnen Stämmen besteht, die in 
der Mitte ihrer Höhe vvie weiche Rundstäbe durcheinander 
 Portal 
Zll 
Quaglio, Denkmale 
Mosburg bei 
in Baierxl 
1816. 
Portal 
Wechselburg bei Pnttrich. 
Zll 
 Häuüger im südlichen Frankreich- 
Naumburg, in Ilsenburg u. a. a. O- 
der Krypta 
Im Norden 
Zll 
Portal 
Kloster Heilsbronn. 
Kallenbzlch 
Tfl.
	        
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