Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

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Der 
romanische 
Styl. 
holt aber auch verziert, und das in sehr anmuthiger, ein_ 
facher Weise, wie es die bestimmt gezeichnete Form 
dieses Gliedes bedingte. Der untere, abgerundete Theil 
blieb nämlich gewöhnlich frei, und auf den Seiten des 
Würfels ist die Verzierung meist mit ziemlich flacher 
Zeichnung angebracht, die dann wie ein Band oder Rah- 
men die untere Kreislinie umfasst, in der Mitte sich nach 
innen wendet, und in einem oder mehreren symmetrisch 
gestalteten Blättern, oder in einer Verschlingung zusam- 
menläuft. Bei freistehenden Würfelsäulen findet sich 
auch, wie wohl selten, eine Verzierung der Basis, meist 
in Gestalt eines den Pfühl umschlingenden Bandes Ü. 
Kelchförmige Kapitäle sind stets mit feinerem Blatt- 
werk geschmückt, äusserst selten mit bewusster Nach- 
ahmung des Akanthus, meist in strengeren Formen idea- 
lisirt, die Stengel mit Pünktchen wie mit Edelsteinen 
besetzt, die Blätter regelmässig geschnitten. Erst in 
der späteren Zeit des Styles Wird das Blätterwerk natür- 
licher, weich und anmuthig, dann aber häufig mit Thier- 
 und Menschengestalten gemischt. 
9-17 Am reichsten sind jene Kapitale 
mit schlankem Halse und fast vier- 
 eckiger Ausladung, welche die M0- 
 tive des Kelchs und des Würfels 
 vereinigen; hier finden sich unnach- 
 ahmliche Verschlingungen von blos- 
' sen Bändern oder von Pflanzen- 
 äilgtl steugeln, die in Blätter auswachsen 
   oder in Schlangen übergehen. Es 
herrscht bei dem kühnsten Spiel der Phantasie eine grosse 
der 
Nlichaöliskirche zu 
ldesheim.
	        
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