'l'hurmbildun g.
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An vielen romanischen Kirchen begnügte man sich
nicht mit jenem Thurmsystem auf der Ceutralstclle des
Kreuzes, sondern brachte ausserdem an der Fagade Dop.
pelthürme an, die dann aber immer zu jenem mittleren
Kuppelbau in einer deutlichen Beziehung stehen und mit
demselben eine Gruppe bilden, in welcher schon von
Weitem der Gedanke einer aus einzelnen selbstständigen
Theilen zusammengesetzten grösseren Einheit sich kräftig
ausspricht.
Die Bildung der Thürme selbst ist noch sehr ein-
fach. In viereckiger, kleinere Thürme auch in acht-
eckiger oder in kreisförmiger Gestalt, erheben sie sich
in vielen Stockwerken von gleicher oder doch wenig
verschiedener Höhe, alle durch Gesimse und gewöhnlich
durch den Bogenfries abgeschlossen, und , nur etwa mit
Ausnahme des untersten, durch Wandarcadeil oder Fen-
stergruppeil verziert. Die Aussenwände des Thurms sind
immer ganz senkrecht oder doch nur mit einer geringen
pyramidalischen Verjüngung, dagegen liegt wohl in den
wechselnden Fenstergruppen ein pyramidalischer oder rhyth-
mischer Gedanke, indem sie in den unteren Stockwerken
breiter, einfacher, in den oberen leichter und zierlicher
gehalten sind. Hier finden sich mannigfaltigere Formen,
als in den Fenstern der Kirche selbst, Formen, welche
sich etwa an die der Gallerieil anschliessen, indem die
ganze Fensteröffnung durch eine oder mehrere Säulen
getheilt und die sie verbindenden Bögen wieder von einem
grösseren Bogen umfasst sind. Zu-
.W'.u,TkT' weilen ist bei einer dreitheiligen
i'd Fensterölfnung der mittlere Bogen
überhöht, auch findet sich hier wohl
' 3' schon die Kleeblattform, Beides