Der
romanische
Styl.
in ihrer cylindrischen Form und in ihrem Dache, das
über der Halbkuppel sich mit einer Spitze an das empor-
ragende Kreuzschiff anlegt, hinlänglich ausgesprochen ist.
Eben dadurch weist die ganze Structur dieses Theils
nun auch auf einen Thurm oder eine das Mittelglied
einer Thurmgruppe bildende Kuppel über der Vierung
des Kreuzes hin. Hier iindet jenes verstärkte Kreisen
seinen Mittelpunkt, jene in den Arcadenreihen sich er-
hebende Schwingung ihre Spitze, und der im ganzen Bau
angeregte Gedanke einer rhythmischen Centrali-
sation seine plastische Erfüllung.
Eine äusserste Consequenz dieses Centralsysteins
war es, dass man in manchen Gegenden auch die Kreu z-
arme wie die Chemische abrundete, so dass dann
die Kuppel, auf drei Seiten von gleichen Halbkreisen um-
geben, über denselben schwebte, und das Langhaus als
eine Ausstrahlung oder ein Ueberströmen dieser (zentralen
Kraft; erschien. Hier war wirklich eine, jedoch freilich
durch die Beibehaltung des lateinischen Kreuzes stark
modificirte, Annäherung an das byzantinische Central-
system. In andern Fällen, wo die Kreuzarme rechteckig
gebildet sind, stellt schon die Chornische an sich ein
Centralsystem dar, indem sie durch einen Umgang von
der Breite der Seitenschiße vergrössert, und äusserlich
auf ihrer Rundung mit mehreren wiederum halbkreisförmi-
gen Kapellen besetzt ist, so dass dann der grössere
Halbkreis von mehreren kleineren, wie von radialen
Ausstrahlungen, umgeben ist. Noch häufiger wird etwas
Aehnliches, aber mit schwächerer Wirkung, dadurch er-
langt, dass auf der östlichen Seite des Kreuzschilifes,
mithin auf beiden Seiten der Chornische, kleine Conchen
angebracht
sind.