Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

Gliederung 
der 
äusseren 
Wand. 
191 
welche ausgezeichneten Schmuck in Anspruch nehmen, 
also am Chor und dem zu ihm gerechneten Theile des 
Kreuzschiffs, an der Centralkuppel oder an der Facade. 
Sie sind keinesweges ein müssiges Ornament, sondern 
entspringen aus einer constructiven Rücksichtit), Denn 
die Mauerdicke, welche unter dem Gewölbe und am An- 
fange desselben als Stütze und Widerlager nöthig ist, 
wurde hier oben eine überflüssige Last und bedurfte da- 
her der Erleichterung; man brauchte nichts als leichte 
Stützen, welche den Vorsprung des Daches tragen konnten. 
Diesem entsprach nun jene Gallerie vollkommen; sie zeigte 
auch dem Auge, dass die Mauer unten Wegen eines 
technischen Zweckes verstärkt war, der hier oben fort- 
iiel, und gab dadurch ein Gefühl der Sicherheit. Zugleich 
War sie dann freilich als malerisches Ornament bedeutend, 
sie gab einen ähnlichen, nur nach ihrer Stelle modilicirten 
Eindruck, wie die Vertiefung des Portals; auch hier öffnet 
sich das Innere nach Aussen, und gewährt dadurch einen 
kräftigen Wechsel von Licht und Schatten; sie repräsen- 
tirte den Bogen, als das Lebenselement der ganzen Con- 
struction auf sehr viel eindringlichere Weise als der 
blosse Bogenfries oder als blinde Arcaden. Daher schliesst 
denn auch gewöhnlich die Gallerie den Bogenfries aus; 
ihre Verbindung ist ein Pleonasmus, der indessen zuweilen 
vorkommt. 
Das Dachgesimse der romanischen Gebäude ist 
immer steiler und weniger ausladend als das antike Kranz- 
gesimse. Es geht meistens von dem Gedanken einer 
umgekehrten attischen Basis aus, indem es aus Rllndsiab, 
Kehle und Wulst zusammengesetzt ist, besteht aber auch 
ä) Wie dies Andreas 
46 sehr gut ausführt. 
Simons , 
die Kirche 
Zll 
Schwarzrheindorf,
	        
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