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Der
romanische
Styl.
Fenster oder deutlicher durch einfache, mässig hervor-
tretende Mauerstreifen s. g. Lis enen") bezeichnet, deren
Verbindung über jedem Compartiment jedes Stockwerks
entweder bloss durch ein gradliniges Gesimse und durch
ziemlich weitgestellte Kragsteine, oder durch den B0 gen-
fries d. h. durch kleine Bögen bewirkt wird, welche
nach unten geöffnet, sich aneinander reihen und an die
Lisenen anschliessen. Häufig findet sich jedoch der
Bogenfries allein, ohne Lisenen, so dass er ununterbrochen
über der einfachen und ungetheilten Wand fortläuft. Er
erscheint dann nur als eine das Gesimse vorbereitende
und unterstützende Ausladung, welche der horizontalen
Gesimslinie die Andeutung einer verticalen Bewegung
hinzufügt, und das Princip der Bogenverbiiuhlng, das im
Innern herrscht, hier im verjüngten Maassstabe ausspricht.
S. Godehard, Hildesheim.
Häufig sind aber auch die Lisenen
Mauerstreifen, sondem ganz oder in
nicht bloss einfache
ihrem oberen Theile
Dies sonderbare Wort ist nur im Deutschen bekannt, obgleich
augenscheinlich aus romanischer Wurzel gebildet. Am Nächsten steht
ihm das italienische Wort: Lista, Streifen. Die französischen Ans-
Ilrücke: lisiere (Rand), lisse (ein Querbalken im Schitfsbaue) lice
(Schranken, Weberkette) lisser (glätten) sind ohne Zweifel ver-
wandten Ursprungs.