Kapitälformenl.
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sondern um den ganzen Pfeiler, also
vortretenlden Ecken herumliefen.
auch
um
die
scharf
Die Verbindungs- oder Scheidbögen erschei-
nen in drei verschiedenen Formen. Entweder sie sind
wie in der ältesten Zeit einfache lWIauerausschnitte, oder
sie bestehen aus mehreren eckig abgegränzten, von der
lilauerößnung aus zurückweichenden Gurten, oder sie
werden endlich durch einen oder mehrere Rundstäbe ge-
gliedert. Die erste Form entspricht dem einfachen Wand--
pfeiler, die zweite dem gegliederten Pfeiler mit Würfel-
kapitäl, der Rundstab endlich feineren Halbsäulen mit
kelchförmigen Kapitälen.
Auch die Wand des Oberschiffes erhielt erst durch
das Gewölbe ihre vollständige Gliederung. S0 lange man
Balkendecken anwendete, sah man hier nur horizontale
Linien entweder bloss die eines einfachen über den Scheid-
bogerx fortlaufenden Gesims es oder, inden Gegenden wo
man reichere Ausstattung erstrebte, die der Gallerien,
und endlich weiter oben die der F ens terreihen. Indessen
gaben die Gallerien doch bald Gelegenheit die rhythmische
Abtheilung des Schiffes auch hier anzudeuten, indem man
entweder die Reihe der kleinen Säulen, aus denen sie be-
stand, an der Stelle, wo im Schiffe ein Pfeiler eintrat,
auch durch einen kleinen Pfeiler unterbrach (wie in Gern-
rode im Harz) oder statt einer fortlaufenden Arcadenreihe
nur über jedem Pfeiler eine Arcadengruppe von zwei,
kleineren, durch einen grösseren überspannten, Bögen all-
brachte (wie in S. Ursula in Köln und in den norman-
nischen Kirchen). Auch finden sich schon Versuche, das
in den Pfeilern angedeutete Princip senkrechter Glie-
dßrllng hier unmittelbar auszusprechen, etwa durch Linien,