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Der
romanische
Styl.
Ausbiegung des Würfelkapitäls hatte, sondern zwischen
beiden blieb; oder so, dass man gar keine Ausladung
gab, und das Kapitäl (zylindrisch wie den Säulenstamm
formte, und nur durch die Verzierung bezeichnete; oder
endlich indem man beide Formen verband, unten mit
dem schlanken Kelche des korinthischen Kapitals begann,
dann aber, statt diese sanfte Schwingung fortzusetzen,
es schneller ausladen und sich oben
_ fast viereckig gestalten liess, oder
doch dem Kelche durch eine starke
Ausladung der Blätter eine Aehn-
l lichkeit mit der Würfelform gabii).
Allen diesen Formen war aber die
schon erwähnte hohe, nach oben
meistens erweiterte, Deckplatte ge-
mein, so dass auch bei der gräss-
äi l'un" ten Aehnlichkeit mit dem korin-
thischen Kapitäl der Effect doch ein wesentlich verschie-
dener war. Bei manchen Pfeilerformen wurden endlich
die Kapitäle niedrig und flach gebildet, so dass sie nur
einem blassen Gesimse glichen, dies geschah namentlich
bei den schweren Rundpfeilern des englischen Styls. Auch
bei demr völlig gegliederten Pfeiler nahmen sie schon
jetzt zuweilen die Form eines Kapitälgesimses an,
indem sie nicht bloss den einzelnen Halbsäulen entsprachen
f) Die französischen Archäologen haben diese Formen zu clas-
ßiüciren versucht; sie zählen auf: konische, pyramidale, glok-
ken-, herzförmige, vasen förmige (urcäolimit eingezogenemliande),
trichterförmige (infundihuliforme, mit concaver Ausladung des
Kelchs), schalenförlnigc (scaphoide), gefälIßlf-e (gOdronnzßWür-
felkapitäle mit convexer Kannellirung der untem runden Theile) u. a.
Vgl. [nstructions du comitä bist. des arts et monuments. Arch. du
moyexl age. p. 22.