Kapitälformexl.
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reimartiger Wechsel eintrat. Diese Abwechselung kann
allerdings zu weit gehen, einen unruhigen wühleriseheu
Charakter tragen; gewöhnlich aber ist sie wohlthätig, sie
zerstreut nicht, sondern fesselt den flüchtigen Blick, leitet
ihn durch die Verschiedenheit auf die ihr zu Grunde lie-
gende Regel, und macht auf die feinen Beziehungen der
einzelnen Theile aufmerksamm).
Neben dem Würfel ist besonders die Reminiscenz
des korinthischen Kapitäls zu bemerken. S0 sel-
ten eine genaue Nachahmung desselben
vorkommt, so-häufig findet man An-
klänge daran mit Variationen, die bald
eine dunkle, gedankenlos angewendete
Erinnerung, bald aber eine sinnvolle
i Uebersetzung und Umgestaltung anzei-
Wulill l gen. Man hielt den Gedanken einer
Entfaltung fest, die sich auf den Ecken und in der Mitte
zusammenfasste, und wusste ihn durch mannigfaltige
Pflanzenornamente, durch 'l'hiergruppen, endlich durch
einfache, bedeutungslose Ausladungen bald reich und in
voller Harmonie, bald nur in Grundtönen auszusprechen.
Daneben kann man als eine dritte Gattung die Kapitale
anführen, welche die Form des Würfels und die korinthi-
sehe, die convexe und die concave Biegung, vermitteln.
Dies geschah in verschiedener Weise. Entweder so.
dass man das Eckige des Würfels gleichsam abscbliff
und so die Gestalt eines Beckens erhielt, so dass der
Umriss Weder die Höhlung des korinthischen noch die
1 lnden Beziehunvelu der
Ü v0" großer Schonlmt sfnd die zwgns; N. D. von ähälons-
Kapitäle oft in französlschen Kuchen
sur-Mame.