Säulen
und
Pfeiler
wechselnd.
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Säulen zwischen jedes Pfeilerpaar 1') oder so, dass man
zwei Pfeiler nebeneinader stellte, und mithin jeder Säule
ihre ungetheilte Einrahmung zuwies, jede Gruppe oder
die ganze Gruppenordnung isolirte im). In andern Fällen
erzeugte es aber eine sehr schöne Form, indem man von
Pfeiler zu Pfeiler, mithin über die
K [ffxxs f dazwischen liegende Säule, einen
u blinden Bogen schlug, der die
y wirklichen Verbindungsbögen um-
I 1 fasste Hi]. Dadurch wurde die
Gruppe abgerundet, zugleich aber
Echten-nach, bei Trier. auch der rhythmische Wechsel
und die Bedeutung des Pfeilers als des wesentlich tra-
genden Gliedes betont, die. Gruppe, deren Mittelpunkt
die Säule bildete, harmonisch abgeschlossen, und dennoch
der perspectivische Fortschritt der Längenrichtung durch
die doppelte Bogenfiihrung beschleunigt und belebt.
Aber auch ohne diese feinere Ausbildung war durch
den Wechsel von Säulen und Pfeilern eine ganz neue
Auffassung ausgesprochen. Die antike Regel, dass alle
Glieder einer Reihe gleich sein müssen, war nun ent-
schieden beseitigt, und eine andre, die der relativen
Gleichheit, desZusammenhanges durch Wiederkehr, alls-
gesprochen. Dies neue, dem Reime ähnliche Formgesetz,
das wir schon früher in der Arabeske angedeutet fan-
den, war nun auch in die Architektur eingedrungen- ES
blieb das ganze Mittelalter hindurch in Anwendung; auch
Beispiele werden unten in der chronologischen Erziiblung bei
der Beschreibung der romanischen Bauten in Sachsen angeführt-
Pöttnitz, bei Puttrich.
H") Häuüg in Sachsen, Drübeck, l-luyseburg. (Kiugler Besßhr,
von Quedlinburg S. 117 und 120.) Echtemach b?" Tner- (Schmidt,
'l'rierische Alterth. Heft 2. B1. B.)