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Der
romanische
Styl.
reich verzierte Einschliessungsmauern vom Chore getrennt
sind. An sich war diese Einrichtung nicht günstig,
indessen trug auch sie dazu bei, das Auge an einen ma-
lerischen Wechsel und an verschiedenartige Gestaltung
nach der verschiedenen Bedeutsamkeit der Theile zu ge-
Wöhnen.
Hieran schloss
sich
denn
auch
die
früheste
Anwen-
dung der Gewölbe. Während man das Langhaus noch
mit grader Decke versah, erhielt die Krypta, weil sie
den Chor tragen musste und einen breiteren, von einzel-
nen Säulen gestützten Raum bildete, nothwendig Kreuz-
gewölbe. Ebenso hielt man es für angemessen die Chor-
nische, als die heiligste Stelle, durch ein Halbkuppelge-
wölbe auszuzeichnen, woran sich dann die Vorlage mit
einem Tonnengewölbe anschloss. Das mittlere Quadrat
des Kreuzschiffes, wenn es auch ohne Wölbung blieb,
erhielt doch schon durch vier begränzende Gurtbogen den
nöthigen Halt und eine deutliche Absonderung vom Lang-
hause.
Die wesentlichsten "Veränderungen begannen aber an
den Details und zwar zunächst an den S ä ulen. Die Basilika
hatte schon, indem sie Bögen an die Stelle des Architravs
setzte, den engen Zusammenhang ihrer dichten Reihen
etwas gelockert, aber der Säulenabstand war noch immer,
wenn nicht ganz, so doch fast derselbe wie in der anti-
ken Architektur. Dies änderte sich sogleich in den nörd-
liehen Ländern, man nahm eine weitere Säulenstellung
an, gelangte allmälig dazu, den Abstand genau oder un-
gefähr der halben Breite des Mittelschitfs gleich zu hal-
ten und bewirkte so , dass die beiden gegenüberstehen-
den Säulenreihen als symmetrische Begränzungen des
Schiffes erschienen und jede Säule in näherer Beziehung