Zweites
Kapitel.
Der
romanische
Styl.
Die Beibehaltung römischer Formen, Welche die Be-
nennung dieses Styls als des romanischen veranlasst
hat, beruliete nicht auf einem bewussten Vorsatze. Nur
in den Gegenden, wo sich bedeutende römische Ueber-
bleibsel als Vorbilder darboten, oder in einzelnen, nur in
einem kurzen Zeitraume vorkommenden Fällen gelehrter
Nachahmung erstreckte sie sich auf feinere , der Antike
speciell angehörige Details; im Ganzen dagegen behielt
man die alte Form nur bei, bis man Anderes an ihre
Stelle zu setzen wusste, Während der Sinn beständig Hilf
ein Neues gerichtet war, auf jenes gemeinsame Ideal
des Mittelalters. Dies Ideal stand aber nicht als ein kla
VHS Bild mit festen Umrissen vor der Seele, sondern
äusserte sich nur als ein dunkles Formgefiihl, das von
dem Ilergebrachten nicht befriedigt war und es umzuge-
stalten suchte. Die Entwickelung des neuen Typus be-
gann daher an kleineren Theilen, schritt zu wichtigem