Höhe
der
Schiffe.
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Ebenso
wie
im
Grundrisse
bildete
sich
dann
auch
in der Höhenrichtung ein fester, dem ganzen
Mittelalter gemeinsamer Typus aus, auch hier an die Ba-
silika sich anscliliessend, aber den darin liegenden Ge-
danken weiter entwickelnd und regelmässiger gliedernd.
Zunächst wurde die Höhe dei- Seitenschilfe festgestellt
und zwar, ebenso wie ihre Breite, auf die Hälfte des
Mittelschiffes. Dieses erhebt sich also nicht bloss als
der bedeutendere Theil, sondern in jedem Sinne als der
zwiefach bedeutende über die Seitenschiffe; die drei
Schiffe geben daher eine wohlgegliederte Gruppe, die
Flügel begleiten wie bescheidene Gehülfen die mächtig
herrschende Mitte. Das ganze Querschiff und der Vor-
raum des Chors erhalten dieselbe Höhe wie das Mittel-
Schilf und zeigen dadurch das Kreuz, den Einheitsgedan-
ken des Ganzen, deutlicher, während die Chornische
wieder niedriger ist und also, wie die Seitenschiffe, jenen
höheren Hauptkörper des Gebäudes begränzt. Auch diese
Regeln erleiden zwar Ausnahmen, aber seltenere als die
des Grundrisses, und leicht als Abweichungen der wohl-
bekannten Regel erkennbar.
Die Basilika hatte in der Höhe diese beiden Stufen,
die Kirche des Mittelalters erhielt aber eine dritte; es
gehört nothwendig zu ihrem Wesen, dass ein T hnr m-
bau und zwar in organischer Verbindung mit der Kirche
Sich über sie erhebe. Das Bedürfniss einer hohen Stelle
für die weithin schallenden Glocken gab wohl die Veran-
lassung für die Errichtung der Thürme, aber ES führte
nicht nothwendig auf" diese Anordnung. Auf byzantiscllem
BQden behalf man sich mit einfachen Glockenstühlen, die
Italiener erbauten zwar Thürme, setzten sie aber neben
die Kirchen. Ihre Verbindung mit denselben rvar daher