Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 1)

Höhe 
der 
Schiffe. 
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Ebenso 
wie 
im 
Grundrisse 
bildete 
sich 
dann 
auch 
in der Höhenrichtung ein fester, dem ganzen 
Mittelalter gemeinsamer Typus aus, auch hier an die Ba- 
silika sich anscliliessend, aber den darin liegenden Ge- 
danken weiter entwickelnd und regelmässiger gliedernd. 
Zunächst wurde die Höhe dei- Seitenschilfe festgestellt 
und zwar, ebenso wie ihre Breite, auf die Hälfte des 
Mittelschiffes. Dieses erhebt sich also nicht bloss als 
der bedeutendere Theil, sondern in jedem Sinne als der 
zwiefach bedeutende über die Seitenschiffe; die drei 
Schiffe geben daher eine wohlgegliederte Gruppe, die 
Flügel begleiten wie bescheidene Gehülfen die mächtig 
herrschende Mitte. Das ganze Querschiff und der Vor- 
raum des Chors erhalten dieselbe Höhe wie das Mittel- 
Schilf und zeigen dadurch das Kreuz, den Einheitsgedan- 
ken des Ganzen, deutlicher, während die Chornische 
wieder niedriger ist und also, wie die Seitenschiffe, jenen 
höheren Hauptkörper des Gebäudes begränzt. Auch diese 
Regeln erleiden zwar Ausnahmen, aber seltenere als die 
des Grundrisses, und leicht als Abweichungen der wohl- 
bekannten Regel erkennbar. 
Die Basilika hatte in der Höhe diese beiden Stufen, 
die Kirche des Mittelalters erhielt aber eine dritte; es 
gehört nothwendig zu ihrem Wesen, dass ein T hnr m- 
bau und zwar in organischer Verbindung mit der Kirche 
Sich über sie erhebe. Das Bedürfniss einer hohen Stelle 
für die weithin schallenden Glocken gab wohl die Veran- 
lassung für die Errichtung der Thürme, aber ES führte 
nicht nothwendig auf" diese Anordnung. Auf byzantiscllem 
BQden behalf man sich mit einfachen Glockenstühlen, die 
Italiener erbauten zwar Thürme, setzten sie aber neben 
die Kirchen. Ihre Verbindung mit denselben rvar daher
	        
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