Rhythmus
des
Plans.
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durch
einen
Vorraum
VOIl
der
Grösse
desselben
davon
trennte. Das Langhaus erhielt im Mittelschiffe eine
mehrfache, in jedem Querarm eine einfache Wieder-
holung des Grundquadrats. Demnächst wurde der Ab-
Vstand der Pfeiler und die Breite der Seitenschiffe, die
beide bisher schwankend gewesen waren, ebenfalls ge-
regelt und jedes auf die halbe Breite des Mittelschiifes
bestimmt, so dass die Seitenschiße nun auch aus Qua-
draten bestanden, und zwar so, dass neben jedem Qua-
drate des Hauptschiffes auf jeder Seite zwei, auf beiden
Seiten vier lagen, welche zusammen dem Flächeninhalt
jenes ersten gleichkamen. Dies rhythmische Verhältniss
war auch im Mittelschilfe selbst durch die Pfeiler ange-
deutet, indem sie durch ihren Abstand die Breite der
Seitenschiffe und zugleich an jedem dritten Pfeiler die
Breite des Hauptquadrates und also des Mittelschiifes
selbst andeuteten. Nicht minder war dadurch ein rhyth-
misches Verhältniss zwischen dem Langhause und dem
Querschiife erlangt; denn ebenso wie das Langhaus durch
Seine SeitensehiHe über das Mittelquadrat, trat dieses
wieder vermöge der Querschiife über die Aussenwand
des Langhauses heraus. Und endlich betrug auch die
Tiefe der Chorruildung, da sie einen Halbkreis auf der
Breite des Mittelquadrates bildete, die Hälfte dieser
Breite, so dass-dieselbe theils ganz, theils getheilt sich
Stets als das Maass darstellte.
Diese Gestalt des Grundrisses wurde zwar mannig-
Faclx modilicirt; theils durch Zusätze, etwa durch die
Hinzufiigung von Seitenschißen oder Nischen a" den
Querarmen, eines Umgangs mit oder ohne Kapellen am
Chor, eines verdoppelten Seitensehißes oder äusserer
Kapellen am Langhause, theils auch durch die Unterdrückung
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